Sebastian Eisengard sprach als IG-Metall Ortsverstandsmitglied zur Situation bei Frauenthal „Die Bude ist leer, alle Anlagen stehen. Der Einzige, der bei uns das Rad dreht, ist der Geschäftsführer“, so Eisengardt..
Auch Nicole Werdermann-Lira aus der Ortsvorstand betonte, dass man die Acht-Prozent-Forderung voll unterstütze, wobei die allein schon nicht ausreiche angesichts der Inflation. Sie setzt darauf, dass die Arbeitgeberseite – in ihrem Fall die Firma Gustav Alberts – die Forderung umsetzt.
„Jeder von uns braucht das Geld im Portemonaie“, sagte Ralf Kalkreuther als Mitglied der Tarifkommission. Die IG Metall-Forderung sei relativ schnell im Juni beschlossen worden, doch bei der ersten Verhandlung sei der Arbeitgeber mit Nichts gekommen.
Bei der zweiten Verhandlungsrunde sei es ein ähnliches Bild gewesen und die IG Metall habe nach zehn Minuten den Raum verlassen. Beo der dritten Runde am Freitag seien dann 3000 Euro Netto für 30 Monate angeboten worden – aber nichts in der Tabelle“, so der Frauenthal-Mitarbeiter, der damit die in Metallindustrie geltende Entgeltgruppierung meinte. Diese sei vor vier Jahren zuletzt angehoben worden.
Besonders kritisch sah nicht nur Kalkreuther das Thema Weihnachtsgeld. „Wenn die Bude nicht funktioniert und die auch noch an das Weihnachtsgeld gehen wollen, dann ist das ein absolutes NoGo und deshalb sind wir heute hier“, so das Gewerkschaftsmitglied unter einem Trillerpfeifkonzert der Streikteilnehmer
Abschließend sprach Fabian Ferber als 2. Bevollmächtigter der IM Metall im Märkischen Kreis. Auch er hob hervor, dass das Weihnachtsgeld gar nicht zur Disposition stehe, sondern ein Entgelttarifvertrag ausgehandelt werden. „An das Weihnachtsgeld gehen wir nicht. An das Urlaubsgeld gehen wir nicht“, so Ferber, der darauf verwies, dass die IG Metall über 22 000 Mitglieder im Märkischen Kreis verfüge – fast 3000 allein in Plettenberg. „Wir sind eine Macht. Es gibt keinen größeren Verein in Plettenberg. Wir sind die größte politische Organisation in dieser Stadt, so Ferber.
Die Mitarbeiter in der Metallindustrie hätten drei entbehrungsreiche Jahre mit der Corona-Pandemie hinter sich. Zerrissen wurde von ihm auch der 3000 Euro-Vorschlag für die nächsten 30 Monate. Ein Facharbeiter in der EG 8 bekomme 2800 Euro und mit Leistungszulage rund 3000 Euro. Angesichts der Inflation würden davon im ersten Jahr praktisch nur 2700 Euro bleiben und im zweiten Jahr wären es dann 2430 Euro. Genau deshalb müsse das Entgelt in den nächsten zwölf Monaten um acht Prozent erhöht werden. „Wir wollen uns ein schönes Leben leisten können. Darum gehen wir zur Arbeit.“
„Ohne eine Lohnerhöhung wird die IG Metall keinem Tarifvertrag zustimmen“ so Ferber, dessen Team bei dem Warnstreik IG-Metall-Kappen, Trillerpfeifen und Gebäck in der Form einer Acht an die Teilnehmer verteilte.