Heßmer hofft in der nächsten Woche auf fallende Preise, zumal der Propangas-Preis sich am Erdölpreis orientiere, der derzeit rückläufig sei. „Bleiben die Preise so, wird das Grillen für alle etwas teurer“, glaubt Mitarbeiter Sven Pege.
Bei einer Nachfrage beim Anbieter Rheingas mit Firmensitz in Brühl bestätigte auch Philip Pringnitz, Leiter des Vertriebsinnendienstes, dass die Preise für Propangas angezogen hätten. „Bei uns kostet die 11-Kilo-Flasche Propangas jetzt 24 statt 21 Euro brutto“, Pringnitz. Dies sei der bislang höchste Preis für ein solches Gebinde. Bezogen werde das Gas, das bei der Raffination von Erdöl entsteht, nahezu ausnahmslos aus den Niederlanden.
Wer noch eine halbvolle Gasflasche aus dem Vorjahr hat, kann sich also glücklich schätzen. Noch gibt es zwar einige Verkaufsstellen, die Propangas zum alten Preis anbieten, doch einen Preissprung dürfte es bald auch in den Baumärkten geben. Alle Grill- und Campingfreunde müssen sich dann auf höhere Kosten einstellen.
Yvonne Probst, Geschäftsführerin beim Dachdeckerbetrieb Eisenbach, benötigt Propangas-Flaschen, wenn Schweißbahnen auf Dächern verlegt werden müssen.
„Mit einer Gasflasche schaffen wir rund 100 Quadratmeter Dach“, weiß die Dachdeckermeisterin, für die die gestiegenen Kosten pro Flasche Propangas zurzeit eher nebensächlich sind, denn fast alle Produkte für den Dachbereich seien derzeit nur mit langen Vorlaufzeiten zu bekommen. Die Preisgarantie gelte meist auch nur wenige Tage. „Das Propangas ist deshalb nicht unser größtes Problem“, so Probst, für die die Preiserhöhung auch in diesem Bereich aber in das derzeitige Bild passe.
Eine Stunde Grillvergnügen am Gasgrill verbraucht rund 750 Gramm Propangas. Man kann mit einer großen 11 Kilo-Gasflasche also rund 15 Mal eine Stunde lang grillen. Während eine Stunde vorher knapp zwei Euro kostete, sind es nach der Preiserhöhung knapp 2,70 Euro.
Wer passend dazu etwas frittieren möchte und das Fleisch oder Gemüse vorher mit Öl oder Mehl behandelt, hat derzeit das nächste Problem, denn Mehl und Olivenöl und Frittierfett sind teurer geworden und vor allem nur noch selten und in sehr kleinen Mengen erhältlich.
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