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Mit 16 die Konfession gewechselt: Weihnachten als Christin und Mutter

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Von: Sabrina Jeide

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Pfarrerin Christine Rosner über das Weihnachtsfest
Christine und Jannick Rosner haben sich gut in Plettenberg eingelebt und freuen sich mit Sohn Anton auf das Weihnachtsfest – inklusive großem Familienbesuch an diesem zweiten Feiertag. © Sabrina Jeide

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Dass Gott als kleines Kind in die Welt geboren wurde – „schwach und hilfsbedürftig, für uns einfach gekommen ist“: Diese Weihnachtsbotschaft begleitet auch die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg, Christine Rosner, schon ihr ganzes Leben lang. Das Fest der Nächstenliebe wird in ihrer eigenen Familie mit kleinem Kind in diesem Jahr besonders sein.

Plettenberg – Selbst hineingeboren in eine gläubige Familie mit evangelischem Vater, der sich als Presbyter engagierte, und katholischer Mutter, erlebte Christine Rosner ihre Kindheit als katholische Christin, ehe sie sich als Jugendliche entschied, zur evangelischen Kirche zu konvertieren. Aber nicht, weil sie sich von der katholischen Kirche abwenden wollte, sondern weil sie sich viel mit dem Glauben beschäftigt habe, um als 16-Jährige ganz bewusst die Entscheidung treffen zu können, die Konfession zu wechseln. Dem lagen entscheidende Sinnfragen zu Grund: „Wo finde ich ein zuhause? Wo fühle ich mich wohl? Wo fühle ich mich ernstgenommen?“

Seit 2021 als Pfarrerin in Plettenberg

Geboren in Hemer, ist Christine Rosner seit Februar 2021 Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg und kam mitten in der Corona-Pandemie in die Vier-Täler-Stadt. Das Kennenlernen der Menschen hier vor Ort war deshalb nicht leicht: „Es gab weniger, aber dafür intensivere Kontakte“, sagt die Pfarrerin rückblickend. Gerade Termine wie beispielsweise das Kirchcafé hätten ihr gefehlt. Zu Beginn ihrer Amtszeit lag eine einjährige Elternzeit, aus der sie im August zurückkehrte. Seit dem Ruhestand von Pfarrer Dietmar Auner ist sie nun für 5500 Gemeindemitglieder in der Stadt, Holthausen, Landemert und dem Oestertal verantwortlich.

Gemeinsam mit Ehemann Jannick und dem 17 Monate alten Sohn Anton fühlt sie sich angekommen in Plettenberg. Im Pfarrhaus am Lehmkuhler Platz erlebt sie nun das zweite Weihnachtsfest – sowohl ganz privat, aber natürlich auch als Pfarrerin, die an Heiligabend und am zweiten Weihnachtstag Gottesdienste halten wird. „Es ist das erste Jahr in Amt und Würden“, schmunzelt Christine Rosner und freut sich darauf, die Gottesdienste familiär zu gestalten. Ein wenig leid tut ihr die Tatsache, dass es in den Kirchen keine Krippenspiele geben wird – „das ist sehr schade, war aber nicht möglich“. Vielleicht sieht das im kommenden Jahr schon wieder anders aus. Denn gemeinsam mit Sabine Hollweg, die zurzeit eine Ausbildung zur Gemeindeschwester absolviert, begleitet sie mehr als 60 Katechumenen und Konfirmanden, die den kirchlichen Unterricht „mit einer großen Ernsthaftigkeit wahrnehmen“.

Familienfeier mit vielen Gästen

Doch zurück zu Weihnachten 2022: Ganz besonders und ganz privat freut sich Familie Rosner auf den zweiten Weihnachtsfeiertag, denn dann kommt Christine Rosners große Familie im Pfarrhaus zusammen. Ihr Mann Jannick – „ein totaler Weihnachtsmensch“ – sei für das Essen verantwortlich, das ganz klassisch mit Braten, Rotkohl und Spätzle sowie der einen oder anderen rein vegetarischen Variante zubereitet werde. Adventliche und weihnachtliche Musik lässt Jannick Rosner am Klavier erklingen, dazu gebe es mit den Kindern einen Spaziergang zum Spielplatz. Es wird also eine große Familienfeier, auf die sich Christine Rosner auch deshalb so freut, weil es „der gesicherte Punkt ist, wo wir uns alle sehen“. Das sei einfach schön – auch wenn es meist großes Gewusel gebe...

Und dann wird sie ihrer Familie auch gerne berichten, wie herzlich sie in der Kirchengemeinde aufgenommen wurde. „Es ist eine sehr lebendige Gemeinde“, sagt die Pfarrerin, der viel Hilfsbereitschaft und vor allem „großes Verständnis für meine Situation“ entgegen gebracht worden sei. Dafür sind die jungen Eltern ganz besonders dankbar.

Seit dem Ende der Elternzeit ist der Lebensrhythmus der Familie natürlich ein anderer. Doch dank einer guten Struktur – „Mein Mann hält mir da sehr den Rücken frei“ – gelingt es ihr, mit viel Begeisterung für die Kirchengemeinde da zu sei: „Das macht uns schon viel Freude“. Und das ganz besonders am Fest zur Geburt Jesu Christi. In diesem Sinne: Ein gesegnetes Weihnachtsfest!

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