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Unterstützung bei Flüchtlingshilfe: 630.000 Euro für die Stadt

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Von: Sabrina Jeide

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Das Flüchtlingsheim an der Ohler Straße 100 bietet Platz für ukrainische Flüchtlinge.
Das Flüchtlingsheim an der Ohler Straße 100 bietet Platz für ukrainische Flüchtlinge. © ST-Archiv

Aktuell leben 350 (noch) nicht anerkannte Flüchtlinge aus der Ukraine in Plettenberg. Für deren Unterbringung erhält die Stadt 630.000 Euro an Fördermitteln des Landes NRW.

Plettenberg – „Ich bin allen Plettenbergern sehr dankbar, die Wohnraum anbieten“ – erfreut zeigte sich Stefanie Schade, Sachgebietsleiterin für Asyl und Integration bei der Stadt Plettenberg, im Rahmen der letzten Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses über die nach wie vor ungebrochene Unterstützung der Plettenberger Bevölkerung bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation. Drei weitere Familien können zeitnah in der Vier-Täler-Stadt in privaten Wohnraum umziehen, berichtete Stefanie Schade.

Und auch in Sachen finanzieller Unterstützung kann sich die Stadt freuen: Weitere 390 Millionen Euro stellt das Land NRW für die Flüchtlingsunterbringung in den Kommunen bereit – auch die Stadt Plettenberg hat bereits eine Vorausmeldung erhalten und kann nach Auskunft von Stefanie Schade mit einer Summe von 630.000 Euro rechnen. „Wir schauen jetzt, wie das Geld ausgegeben wird“, sagte Stefanie Schade.

Keine Auswirkungen durch Erdbeben

Ganz aktuell sei die Flüchtlingssituation eher ruhig („Keine Nachrichten sind gute Nachrichten..“). Die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien habe sich zudem bislang nicht auf die Zuweisungsquoten ausgewirkt – allerdings gelten Naturkatastrophen auch nicht grundsätzlich als Fluchtgrund.

Die zwei maßgeblichen Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen erfüllt die Stadt Plettenberg zurzeit deutlich. Die erste Quote nach dem „Flüchtlingsaufnahmegesetz (Flüag)“ bezieht sich auf die Verteilung von nicht oder noch nicht anerkannten Flüchtlingen: Hier leben in Plettenberg zurzeit 401 Personen, davon sind 350 Ukrainer. Plettenberg erfüllt damit die Quote zu 101 Prozent.

Darüber hinaus gibt es die zweite Quote, die sich auf Geflüchtete bezieht, die bereits über eine Aufenthaltserlaubnis verfügen. Zur Integration erhalten diese Menschen aber eine zeitlich befristete Wohnsitzauflage: Plettenberg erfüllt diese Quote mit Stand vom 27. März zu 126 Prozent. Aktuell sind hier 408 Personen bei der Stadt Plettenberg gemeldet.

Interessant ist der Vergleich zu anderen Kommunen: Denn während die Erfüllungsquote bei den (noch) nicht anerkannten Flüchtlingen meist zwischen 85 und gut 100 Prozent in den einzelnen Gemeinden und Städten schwankt, ist die Quote bei den anerkannten Flüchtlingen deutlich weiter gestreut.

Viele Kommunen liegen unter 50 Prozent

Nicht wenige Kommunen liegen hier unter 50 Prozent, richtig hohe Erfüllungsquoten liefern fast ausschließlich größere Städte wie Gelsenkirchen (328 Prozent) oder Dortmund (198 Prozent). Die Vier-Täler-Stadt liegt deshalb mit einer Quote von 126 Prozent deutlich im oberen Bereich, Altena weist beispielsweise eine Quote von 118 Prozent auf. Regelmäßig werden diese Daten von der Bezirksregierung Arnsberg für das komplette Bundesland Nordrhein-Westfalen zusammengetragen und in einer so genannten Verteilstatistik mehrfach im Monat veröffentlicht.

Diese hohen Erfüllungsquoten scheinen auch der Grund zu sein, warum Plettenberg zuletzt kaum Zuweisungen erhalten hat. „Es sind jetzt erst einmal andere Kommunen dran“, vermutete Stefanie Schade. Nichtsdestotrotz könne sich die Situation auch schnell wieder ändern.

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