Bereits direkt am Beginn des Konfliktes, genauer am Tag nach dem russischen Einmarsch vor nicht einmal zwei Wochen, wurden am ASG bereits Stellwände aufgestellt, an denen Friedensbotschaften angebracht werden konnten. Ebenso wurde gleich zu Beginn klar, dass bei den Schülern ein großer Gesprächsbedarf zu diesem schwierigen Thema besteht.
„Es bewegt die Schüler“, erklärt Schulleiterin Elisabeth Minner. „Es ist ganz wichtig, dass man darauf eingeht und dass die Schüler Fragen stellen können, auf die man dann versucht sachlich einzugehen.“ Das müsse natürlich altersspezifisch geschehen. In der Oberstufe und gerade in Fächern wie Sozialwissenschaften oder Geschichte, sei die Auseinandersetzung mit dem Thema eine andere als in den unteren Jahrgängen.
Das Thema Medienkompetenz ist ein zentrales Thema, wo Schüler sich informieren und welche Quellen dabei zuverlässig sind. Das gilt umso mehr für eine Schülergeneration, für die Soziale Medien eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Bezugsquelle von Informationen sind. Aber offenbar nicht die einzige.
„Es hat mich schon überrascht, dass es auch schon in der sechsten Klasse etliche Kinder gibt, die sich über Sendungen wie Logo, Galileo oder die Tagesschau informieren“, berichtet Minner.
Es sei wichtig, dass die Schüler in der Schule sachliche Informationen über den Konflikt erhalten, auch über die Hintergründe des Konflikts, sodass ein fundiertes Bild entsteht, erklärt Schulleiterin Minner. Dazu hat das Schulministerium NRW auch entsprechende Literaturhinweise und Links zusammengestellt, damit sich Schüler und Lehrer adäquat informieren und das Thema im Unterricht behandeln können.
Für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Krieg in der Ukraine innerhalb des Kollegiums oder zur Unterstützung der Schulen in Form einer systemischen Beratung zu Gewaltprävention und Krisenintervention können bei Bedarf aber auch die schulpsychologischen Beratungseinrichtungen angefragt werden, wie das Schulministerium NRW mitteilt. Darüber hinaus hat die Landesstelle Schulpsychologie und Schulpsychologisches Krisenmanagement (LaSP NRW) in Kooperation mit den schulpsychologischen Beratungsstellen der Kreise und kreisfreien Städte umfassende Informationen zur Unterstützung der Schulen bereitgestellt.
Da sich unter den Flüchtlingen aus der Ukraine auch schulpflichtige Kinder und Jugendliche befinden, kommt auf die Schulen bald auch die Aufgabe zu, diese in den Schulalltag zu integrieren. Wie Schulministerin Yvonne Gebauer mitteilt, soll den Kindern und Jugendlichen möglichst viel Normalität und dann auch der Schulbesuch ermöglicht werden, der ihnen ein Gefühl der Sicherheit zurückgebe und das Ankommen erleichtere. Neben der Sorge um das psychische Wohlergehen steht dabei auch das Erlernen der deutschen Sprache im Fokus.
Nach der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis und der Zuweisung zu einer Kommune wird den schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen durch die Schulämter vor Ort ein Schulplatz zugewiesen. Die ankommenden Familien aus der Ukraine werden in diesem Zuge auch zur angemessenen Beschulung ihrer Kinder beraten.
„Gleichwohl ist denkbar, dass in den nächsten Tagen auch Kinder und Jugendliche bei noch ungeklärtem Aufenthaltsstatus und ohne vorherige Zuweisung durch die Schulaufsichtsbehörden direkt bei Schulen vorstellig werden“, schreibt das Ministerium. Der Schulbesuch solle dann in Abstimmung zwischen dem für die Zuweisung zuständigen Schulamt, dem Schulträger und der jeweiligen Schule grundsätzlich ermöglicht werden. Die Beschulung der neu ankommenden Schülerinnen und Schüler soll entweder innerhalb schon bestehender Klassen oder in eigens hierfür eingerichteten Lerngruppen erfolgen, den sogenannten Vorbereitungs- oder Willkommensklassen.