Rote Zahlen: MVG soll Betriebskosten einsparen

Weil der ÖPNV für die Mobilität im ländlichen Raum so wichtig ist, steht die MVG - obwohl sie rote Zahlen schreibt - für Landrat Marco Voge (CDU) nicht zur Diskussion. Trotzdem müsse man schauen, wo Betriebskosten eingespart werden könnten, sagte er bei einem Termin in Plettenberg.
Plettenberg – Die Infrastruktur im Märkischen Kreis leidet an allen Ecken und Enden – insbesondere nach Sperrung und Sprengung der Rahmedetalbrücke. Zahlreiche weitere Baustellen, Straßen, die sich teilweise in einem sehr schlechten Zustand befinden, und ein ÖPNV der – gerade auf der Schiene – die Pünktlichkeit vermissen lässt. Es gibt genug Probleme in diesem sensiblen Bereich und das weiß auch Landrat Marco Voge (CDU), der gemeinsam mit dem CDU-Landtagsfraktionsvorsitzenden Thorsten Schick der Einladung der Plettenberger Christdemokraten zum Diskussionsabend in der neu eröffneten Schirmbar an der Waterkant gerne folgte.
Mobilität im ländlichen Raum sei ihm ein wichtiges Anliegen, erklärte der Landrat. Und hierbei nimmt die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) eine besondere Rolle ein. „Auch wenn die MVG rote Zahlen schreibt, hat der Kreistag ganz klar signalisiert, dass die MVG nicht zur Diskussion steht“, erklärte Marco Voge. „Nichtsdestotrotz muss diskutiert werden, wie Betriebskosten eingespart werden können.“ Derzeit würde ein neuer Nahverkehrsplan erarbeitet und man dürfe sich auch gegenüber „innovativen Ansätzen“ nicht verschließen.
Ein wichtiger Baustein der Mobilität im Märkischen Kreis bilde darüber hinaus der „Masterplan Radwegenetz“. Voge hob an dieser Stelle auch die große Beteiligung im Märkischen Kreis an der Aktion „Stadtradeln“ hervor. Neben der Attraktivitätssteigerung durch eine bessere Mobilität nehme auch die medizinische Versorgung für den Landrat eine wichtige Rolle ein. Durch verschiedene Projekte soll die medizinische Versorgung im Märkischen Kreis kontinuierlich verbessert werden und daneben durch den Erhalt der Märkischen Kliniken die gesamtheitliche Versorgung gewährleistet werden.
In der anschließenden Diskussion mit den rund 20 interessierten Bürgern standen insbesondere die medizinische Versorgung im ländlichen Raum, der Ausbau des Offenen Ganztags (OGS) und des Kita-Angebots sowie die Finanzierung der vielen Herausforderungen im Mittelpunkt.
Zuvor hatte der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Thorsten Schick, den Blick der Zuhörer vor allem auf die Landespolitik gelenkt. Dabei sei das Thema Innere Sicherheit für die gesamte Landes-CDU von großer Bedeutung – und in den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen habe man da auch keine Abstriche gemacht. „Alle Menschen in Nordrhein-Westfalen sollen sich jederzeit an dem Ort sicher fühlen“, erklärte Schick.
„Ohne Wenn und Aber hinter“ der Polizei
In diesem Zusammenhang dankte Schick den Polizisten, die jeden Tag „großartige Arbeit“ leisteten. Er betonte, dass die CDU „ohne Wenn und Aber hinter ihnen“ stehe, sicher auch mit Blick auf die Polizei-Skandale der letzten Jahre in NRW.
Die Zeiten, in denen der große Blitzermarathon das wichtigste Anliegen des SPD geführten Innenministeriums gewesen sei, seien endgültig vorbei. Seit Regierungsübernahme der CDU sei dafür massiv in die Ausrüstung und Infrastruktur der Sicherheitskräfte investiert und die Zahl der angehenden Polizisten kontinuierlich erhöht worden.
Ein weiteres wichtiges, aber zeitgleich auch ambitioniertes Projekt der Koalition sei es, Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Region in Europa zu machen und gleichzeitig Industrie- und Energieland Nummer 1 in Deutschland zu bleiben. Aber auch in 30 Jahren sollen noch guter Stahl, Aluminium und wichtige Chemikalien aus NRW und nicht aus China oder Afrika kommen. Nur eben klimaneutral.
Hierzu soll in Zukunft auf einen technologie-offenen Energiemix aus Wasserstoff, Solarenergie und Windkraft gesetzt werden. Auf dem Weg der Transformation müssten alle Menschen zwingend mitgenommen werden. So unterstütze das Land zum Beispiel Thyssenkrupp dabei die Umstellung von Hochöfen von Koks-Einsatz zu Wasserstoff voranzutreiben. In NRW sei zudem eine Ausbauoffensive bei der Windenergie und dem Ausbau von Photovoltaik gestartet worden.