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Mit künstlichen Gelenken zum P-Weg-Marathon

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Von: Christos Christogeros

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Jeden Tag legt Wolfram Fischer etliche Kilometer zurück, am liebsten in den Wäldern im Sauerland. Bereits wenige Monate nach der Hüftoperation nahm er wieder am P-Weg-Marathon teil.
Jeden Tag legt Wolfram Fischer etliche Kilometer zurück, am liebsten in den Wäldern im Sauerland. Bereits wenige Monate nach der Hüftoperation nahm er wieder am P-Weg-Marathon teil. © SPORTKLINIK HELLERSEN

Der 73-jährige Wolfram Fischer liebt Sport über alles. Dass er täglich bis zu 50 Kilometer zurücklegen kann, verdankt er auch drei künstlichen Gelenken.

Plettenberg/Lüdenscheid – Sport ist für Wolfram Fischer sein Lebenselixier. Jeden Tag verspürt er einen enormen Bewegungsdrang und legt am Tag bis zu 50 Kilometer zurück – entweder auf dem Fahrrad oder in seinen Laufschuhen, Hauptsache durch die heimischen Wälder im Sauerland. 1.600 Kilometer legt er im Monat auf den zwei Rädern zurück. Der Ausdruck „rüstiger Rentner“ beschreibt den 73-Jährigen sehr gut. Doch es gibt zwei Gründe, die Wolfram Fischer überhaupt so „rüstig“ sein lassen. Die tägliche Bewegung seit über 35 Jahren und drei künstliche Gelenke.

Zwei Hüftprothesen und ein neues Kniegelenk verhelfen ihm dabei, auch weiterhin so beweglich wie früher zu sein. „Die künstlichen Gelenke fühlen sich wie meine eigenen an“, sagt Wolfram Fischer. Er ist Dr. Joachim Hagenah, Chefarzt des Zentrums für Künstlichen Gelenkersatz an der Sportklinik Hellersen, und seinem Team sehr dankbar. Denn ohne sie wäre er vielleicht nicht mehr so aktiv.

Schmerzen wurden immer stärker

Es war 2015, als die Schmerzen im Knie immer stärker wurden. Sie beeinträchtigten mehr und mehr seinen geliebten Sport. Die Lösung: ein künstliches Kniegelenk. Nach der Operation durch Oberarzt Bernd Irlenbusch in der Sportklinik Hellersen lässt sich das Bein wieder einwandfrei bewegen. Die Schmerzen sind weg und der Sport macht wieder Spaß. Kurze Zeit später, im Januar 2016, bekam Wolfram Fischer jedoch Probleme mit der rechten Hüfte. Hier besaß der Rentner bereits eine Hüftprothese, die ihm einige Jahre zuvor in einer anderen Klinik implantiert worden war. Diese hatte einen Ermüdungsbruch unterhalb der Prothese verursacht. Eine Wechsel-Operation war nötig.

Da er mit seinem Knie in Lüdenscheid so gute Erfahrungen gemacht hatte, entschied sich Wolfram Fischer, auch den Prothesenwechsel in der Sportklinik Hellersen vornehmen zu lassen. „Ich kannte die Problematik und auch die Diskussion um die Kappenprothese nach McMinn, die der Patient zuvor hatte. Wir tauschten sie gegen eine zementfreie Standardprothese“, sagt Dr. Joachim Hagenah.

Nach ein paar Wochen wieder fit

Nach dem Krankenhausaufenthalt in der Sportklinik Hellersen und einigen Wochen Reha war Wolfram Fischer wieder fit. Er gönnte sich eine kurze Schonzeit, schwang sich dann jedoch schnell wieder auf den Sattel seines Fahrrads. Er hatte den Sport vermisst! Mit der neuen Hüft-Prothese funktionierte der Sport wieder gut. Keine Einschränkungen festzustellen, lautet das Fazit des 73-Jährigen. Auch die Teilnahme am P-Weg-Marathon in seiner Heimatstadt Plettenberg, war noch im selben Jahr wieder möglich.

„Schonende Sportarten wie Walken, Schwimmen oder Radfahren sind nach einer Prothesen-OP natürlich besser. Belastende Sportarten wie Joggen sollten nur dann ausgeübt werden, wenn der Patient so wie Herr Fischer auch vor der Operation aktiv war. Grundsätzlich wird eine extreme sportliche Tätigkeit mit künstlichem Gelenk nicht empfohlen. Aber es wird als deutlich besser eingestuft, als gänzlich auf Bewegung zu verzichten. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Bewegung sogar die Haltbarkeit der Endoprothese verlängert“, erklärt Dr. Joachim Hagenah.

Und die regelmäßige Kontrolle in der Sportklinik Hellersen zeigt: Auch nach mehreren Jahren ist bei Wolfram Fischer kein übermäßiger Verschleiß aufgrund des Sports sichtbar. Alles in Ordnung! „Laufen ist für mich wie ein Ventil. Daher wollte ich auch so schnell wie möglich wieder ins Training. Die Therapeuten in der Reha mussten mich wortwörtlich bremsen“, erklärt der 73-Jährige. Nun steht wieder jeden Tag Sport auf seiner Agenda. 50 Kilometer auf dem Rad oder zu Fuß. Einmal im Jahr fährt er sogar mit Freunden ins Mittelgebirge Kaiserstuhl, um dort zu laufen und Rad zu fahren.

Dass er 2019, als seine linke Hüfte ebenfalls gegen ein künstliches Gelenk getauscht werden musste, wieder in die Sportklinik Hellersen ging, sei für ihn klar gewesen. „Man ist ein ganz anderer Mensch, wenn die Schmerzen weg sind. Die Lebensqualität kommt zurück.“ Und für ihn ist diese definitiv mit dem Sport verbunden.

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