„Hundekot-Promenade“: Stadt sieht „keine starke Verschmutzung“

Viele Hundebesitzer kümmern sich beim Gassigehen nicht darum, die Häufchen ihrer Vierbeiner zu beseitigen. Für andere Fuß- und Radfahrer, die auf den verunreinigten Wegen unterwegs sind, ein großes Ärgernis. Momentan ist der Radweg an der Else besonders stark betroffen.
Plettenberg – „Spaziergänger und sicher auch Radler werden sie kennen die ,Plettenberger Hundekot-Promenade’“, schreibt ein ST-Leser, der nicht mit Namen in der Zeitung erscheinen möchte. „Es ist der Rad- und Fußweg, vor etwa zwei Jahren wunderbar fußläufig hergerichtet, entlang des Elsebaches vom Sportplatz Elsetal zur Zeppelinstraße.“ Ein knappes Dutzend der „Tretminen“ hat der Plettenberger bei einem Spaziergang vor wenigen Tagen gezählt und fotografiert. Er bezeichnet sich selbst als absoluten Hundeliebhaber, ärgert sich aber darüber, dass andere Hundebesitzer den Weg dadurch „deklassieren“, dass sie die Häufchen ihrer Tiere einfach nicht beseitigen.
Stadt: „Keine starke Verschmutzung“
Die Redaktion hat bei der Stadt wegen des Problems nachgefragt. „Eine grundsätzlich zu erwartende Verschmutzung ist dem Baubetriebshof bekannt. Allerdings nicht in einer ‚starken’ Form“, teilt Pressesprecher Hanno Grundmann mit. Ein städtischer Mitarbeiter sei nach der Anfrage den besagten Rad- und Fußweg auf voller Länge abgegangen. „Er konnte zwar einzelne Kothaufen feststellen, doch nur auf den Grünstreifen und nicht auf dem Gehweg selbst.“

Verschmutzungen gibt es aber nicht nur dort, sondern „entlang aller einschlägigen ,Hundegassistrecken’“, so Grundmann. Diese würden, wie auch der Radweg an der Else, in regelmäßigen Abständen gereinigt, nach Bedarf auch mit der Kleinkehrmaschine. Die Müllbehälter würden wöchentlich geleert.
Auf die Frage, ob das Aufstellen von Kotbeutelspendern beziehungsweise weiteren Müllbehältern etwas an der Situation verbessern könnte, teilt die Stadt Folgendes mit: „Tatsächlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass es keinerlei Unterschied macht, ob ,Schietbüddel-Spender’ oder mehr Müllbehälter aufgestellt werden. Dies hat beispielsweise an der Lennepromenade, entlang der Lenne in Ohle, als auch im weiteren Verlauf der Else von der Firma Junior bis zum Lehmweg keine Unterschiede gemacht“, erklärt Grundmann.
Die Stadt Plettenberg weist in dem Zusammenhang allerdings darauf hin, dass alle Hundebesitzenden die Hinterlassenschaften ihrer Tiere beseitigen müssen.
„Das gilt natürlich auch, wenn die Kotbeutelspender nicht befüllt sind. Einen Rechtsanspruch, dass diese Kotbeutelspender ständig gefüllt sein müssen gibt es nicht, und die Hinterlassenschaften der Hunde dürfen dann nicht einfach liegengelassen werden“, teilt der Pressesprecher mit.

Diese Kotbeutelspender seien eine reine Serviceleistung der Stadt Plettenberg. „Die Zahlung der Hundesteuer befreit ebenfalls nicht von der Verpflichtung zur eigenen Beseitigung der Hundehaufen. Die Hundesteuer ist keine Gegenleistung dafür, dass der Baubetriebshof reinigt oder die Kotbeutelspender immer gefüllt sind.“
Grundmann verweist auf die städtischen Satzung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Dort ist inParagraph 5 Absatz 2 klar festgelegt, dass die Hundehalter sich um die Hinterlassenschaften ihrer Tiere kümmern müssen. „Zuwiderhandlungen werden gemäß dieser Satzung mit einem Verwarnungsgeld von mindestens 50 Euro geahndet“, so der Plettenberger Pressesprecher.