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Gewerbe benötig Platz: Neue Flächen könnten ausgewiesen werden

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Von: Johannes Opfermann

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Eine Querspange zur B 236 soll die Zuwegung zum Alter Weg verbessern und Gewerbeflächen erschließen.
Eine Querspange zur B 236 soll die Zuwegung zum Alter Weg verbessern und Gewerbeflächen erschließen. © Dickopf

Gewerbeflächen sind in Plettenberg Mangelware. Deswegen befasste sich der Planungs- und Umweltausschuss mit Flächennutzungs- und Bebauungsplänen, die künftige Ansiedlungen ermöglichen sollen.

Plettenberg – Mit mehreren beschlossenen Planänderungen stellte der Planungs- und Umweltausschuss (Plua) am Mittwoch (26. April) die Weichen für weitere mögliche Gewerbeansiedlungen in Plettenberg.

Freibadgelände

Das ehemalige Freibadgelände im Grünetal war im Flächennutzungsplan bislang für Wohnbebauung vorgesehen, erklärte Bauamtsleiter Sebastian Jülich. Auch der Bau einer Pflegeeinrichtung sollte an dieser Stelle möglich sein, aber dies sei mangels Interesse nie realisiert worden. Da die Stadt aber immer wieder Anfragen nach Flächen für eine nicht störende gewerbliche Nutzung erreichten – also zur Ansiedlung von Handwerks-, nicht aber Industriebetrieben – , sei die Idee entstanden, die Fläche umzuwidmen. Im Planungs- und Umweltausschuss ging es um zweierlei, zum einen die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans, um im nächsten Schritt eine Planung aufnehmen zu können.

Beidem stimmte der Ausschuss bei jeweils einer Gegenstimme der Grünen zu. Grünen-Ratsfrau Carina Hennecke sprach sich dafür aus, die Ausweisung für Wohnbebauung beizubehalten und die Fläche für sozialen Wohnungsbau in Betracht zu ziehen. Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum sei in Plettenberg vorhanden, so Hennecke, die sich ebenfalls ein Mischgebiet aus Wohngebiet und handwerklichen Betrieben vorstellen konnte.

Martina Reinhold (SPD) wollte wissen, ob sich die Fläche nicht auch für eine Nutzung durch den Baubetriebshof oder den Bau einer weiteren Kita eignen würde. Seitens des Betriebshofs sah Bauamtsleiter Jülich derzeit keinen Bedarf an der Fläche. Für eine Kita sei das Areal wegen der dunklen Tallage eher ungeeignet, meinten Ausschussvorsitzender Klaus Ising (CDU) sowie Michael Schulte (FDP).

Aldi-Markt

Auch beim Aldi-Markt an der Herscheider Straße ging es um eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Neuaufstellung eines Bebauungsplans, der nach Abwägung eingegangener Stellungnahmen beschlossen werden sollte. In beiden Punkten herrschte im Plua Einstimmigkeit. Auf Nachfrage wurde noch einmal klargestellt, dass eine Verbindung zur Hestenbergstraße aufgrund des Höhenunterschieds nicht geplant sei. Außerdem soll die Straße Im Winkel künftig nicht mehr von der Herscheider Straße aus, sondern nur noch über den Marler Weg erreichbar sein.

Carina Hennecke (Grüne) verwies explizit auf die Stellungnahme des Märkischen Kreises zu dem Bauvorhaben, nämlich zu prüfen, ob weitere Flächen entsiegelt werden könnten, etwa durch einen durchlässigen Belag auf dem Parkplatz. Dies werde man an Aldi als Investor weitergeben, so Jülich.

Alter Weg

Ebenso stimmte der Plua einstimmig dafür, den Bebauungsplan nach Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen erneut öffentlich auszulegen. Der Plan beinhaltet eine Stichstraße von der B236 zum Alter Weg hin, der laut den Plänen ein verkehrsberuhigter Bereich ohne Schwerlastverkehr bleiben soll. Über diese zusätzliche Zuwegung sollen die zwei bestehenden Gewerbebetriebe, die bislang über die Straße Alten Weg angebunden sind, besser erreichbar sein, wie Sebastian Jülich ausführte. Zudem soll so eine bereits ausgewiesene Gewerbefläche erschlossen werden und das Schulgebäude – auch bei einer möglichen Nachnutzung – besser erreichbar sein. Neu angelegte Elternparkplätze sollten den „Elterntaxi“-Verkehr über den Alter Weg reduzieren.

Für Anlieger Hans-Jochen Schrader passte es nicht zusammen, dass ein Gewerbegebiet erschlossen, die Straße aber von den Anliegern über Erschließungsbeiträge bezahlt werde.

Thomas Nau, Sachgebietsleiter Bauverwaltung, erklärte hierzu, dass auch die Industriebetriebe, die dort ansässig sind oder sich dank der besseren Erschließung noch ansiedeln, für die Erschließung aufkommen müssten: „Für Privatbürger wird es eher günstiger, wenn wir dort Industrie ansiedeln können.“ Bürgermeister Ulrich Schulte ergänzte, dass man ohne die Stichstraße den Alter Weg hätte weiter ausbauen müssen. Dies hätte noch höhere Beiträge nach sich gezogen, zudem hätten die Anlieger auch die Belastung durch den Lkw-Verkehr gehabt. „Die Stichstraße ist also in zweierlei Hinsicht für die Anlieger besser“, so Schulte.

Dingeringhauser Weg

Für den Neubau eines Büro- und Verwaltungsgebäudes als Anbau hatte ein Betrieb an der Ziegelstraße eine Befreiung von der festgesetzten Grund- und Geschossflächenzahl im Bereich des Bebauungsplans Dingeringhauser Weg beantragt. Dem stimmte der Ausschuss einstimmig zu.

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