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„Ordentlich zu Ende bringen“: Geschäftsführer zur Schließung des Opti Megastore

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Von: Georg Dickopf

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Opti Megastore in Plettenberg-Teindeln schließt im Mai
Der Opti Megastore in Teindeln warb erst mit einem Umbau, wird aber im Mai schließen und hat jetzt den Räumungsverkauf gestartet. © Georg Dickopf

Der Opti Megastore in Teindeln steht vor der Schließung. Jetzt bezieht der Geschäftsführer Stellung.

Plettenberg/Werdohl – Vor wenigen Tagen berichteten wir über die überraschende Schließung des Opti Megastore, einem Möbel-Discounter, der zwischen Plettenberg und Werdohl im Gewerbegebiet Teindeln zu finden ist.

Nach mehreren Versuchen erreichten wir jetzt Geschäftsführer Oliver Föst, der Stellung bezog zu der bis Ende Mai geplanten Aufgabe des Standortes, mit der die Region einen großen Möbel-Discounter verliert. Dies sei nicht der Plan gewesen, den der unterfränkische Einrichtungsspezialist mit der Immobilie in Plettenberg vor Augen gehabt habe.

Nach der 2021 erfolgten Übernahme des Roller-Marktes als Opti Megastore, sollte aus der 18 000 Quadratmeter großen Filiale nach einem umfangreichen Umbau eigentlich ein konventionelles Möbelhaus entstehen. Die daraus resultierenden Auflagen in Verbindung mit gestiegenen Materialkosten und Beschaffungsproblemen hätten allerdings die eingeplante Investitionssumme erheblich überschritten. „Die Pläne waren sehr weit, aber die Immobilie ist nicht mehr auf dem neuesten Stand“, so Föst, der eine Bauvoranfrage im Plettenberger Bauamt gestellt habe.

Opti Megastore schließt, der Umbau wurde verworfen.
Der Umbau mit großer Glasfassade wurde aus Kostengründen verworfen. © Georg Dickopf

„Unter zwei Millionen Euro geht nichts, auch wenn wir nur eine Glasfassade davorgesetzt hätten“, sagt der Geschäftsführer. Die Vorgaben seien unerbittlich: „Wenn man nichts macht, hat man in Sachen Brandschutz Bestandsschutz. Wenn man aber umbaut, gelten praktisch die gleichen Regeln wie beim Neubau“, so Föst zu den eigentlich fertigen Plänen, die man letztlich aus Kostengründen in Plettenberg nicht umsetzen konnte.

Die Eröffnung des Pocco-Marktes in Lüdenscheid, steigende Energiekosten und die aktuell schwierige Konsumstimmung hätten ihr Übriges zur Situation beigetragen.

„Der Discount-Möbel-Markt ist aufgrund der Krise eingebrochen und deutlich stärker betroffen als höherpreisige Möbelanbieter“, so Föst, der in Teindeln gerne auch hochwertige Möbel präsentiert hätte, was seiner Meinung nach aber nur im passenden Umfeld Sinn ergeben hätte.

„Jetzt geht es darum, es ordentlich zu Ende zu bringen“, sagte der Geschäftsführer, der auf Anfrage eingestand, dass die zuerst auf einen Umbau ausgelegte Werbung ein „Geschmäckle“ gehabt habe. „Dazu muss man aber auch wissen, dass die Prospekte monatelang im Voraus geplant werden“, so der Unterfranke.

Gewillten Mitarbeitern biete man die Möglichkeit, im umgebauten und modernisierten Opti MegaStore in Haiger zu arbeiten. Angesichts der Entfernung gewähre man auch Unterstützung bei den Fahrtkosten.

Bistro im Opti Megastore steht auch vor dem Aus.
Vor der Aufgabe steht auch das von Patrizia Weber seit zehn Jahren geleitete Bistro Mozart im Eingangsbereich. © Georg Dickopf

Vor der Aufgabe steht auch das von Patrizia Weber seit zehn Jahren geleitete Bistro Mozart im Eingangsbereich des Möbel-Discounters, dem mit der Schließung die Geschäftsgrundlage entzogen wird.

Den drastischen Schritt der Filialschließung in Plettenberg begründen die Geschäftsführer Oliver und Michael Föst wie folgt: „Man kann ein Unternehmen in unserer Größenordnung nur mit finanziell rentablen Standorten erfolgreich führen. Das ist in Plettenberg aus aktueller Sicht nicht der Fall und so schließt die Filiale Ende Mai ihre Pforten.“

Die gute Nachricht: Möbel- und Küchenkäufern winken attraktive Schnäppchen. Denn es sollen beim Räumungsverkauf alle Ausstellungsstücke abverkauft werden. Der gewohnte Service werde auch während der Räumungsphase angeboten. Wer also auf der Suche nach Möbeln, Küchen, Baumarkt- oder Dekoartikel zu Schnäppchenpreisen ist, der könnte im Opti Megastore fündig werden, bevor im Mai endgültig die Lichter ausgehen.

Was mit dem Immobilienkomplex an der B 236 passiert, den Friedrich-Wilhelm Sönnecken 1975 errichten ließ und der bis zur Roller-Übernahme 2007 unter Möbel Eckmann firmierte, dazu sagte Besitzer Föst nur so viel: Ein Möbel-Standort scheide aus. Denkbar sei aber möglicherweise ein Logistik- oder Lager-Standort in Teindeln.

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