Die städtische Liegenschaft Am Friedhahn ist der Komplex, den die Stadt 2015 für die Unterbringung von Flüchtlinge erworben hatte. „Hier ist ausreichend Platz vorhanden, auch wenn Teile des Gebäudes auch im Moment für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vorbereitet sind“, so Jülich. „Im Moment ist das Gebäude nicht belegt, die Flüchtlinge aus der Ukraine konnten bisher anderweitig untergebracht werden.“
Eine dauerhafte Unterbringung des Archivs ist hingegen nicht geplant. „Das Stadtarchiv wird dort nur übergangsweise so lange untergebracht, bis die Kita aus der Bonifatiuskirche zurück nach Holthausen gezogen ist. Das Archiv zieht dann wie geplant in die Bonifatiuskirche“, erklärt der Bauamtsleiter den Ablauf. Das die Unterbringung am Friedhahn nur temporär ist, bedeutet auch, dass beispielsweise die Archivgüter in gesonderten Containern in normalen Regalen untergebracht werden. „Die Rollregalanlage wird für diese Zeit nicht aufgebaut, sondern bis zum Einbau in der ehemaligen Kirche eingelagert“, erklärt Jülich.
Am Friedhahn sind für den Umzug des Archivs Umbaumaßnahmen erforderlich, die allerdings überschaubar sind. So sollen die Büroräume in einer Wohnung im Erdgeschoss und Kellergeschoss eingerichtet werden. Eine Grundreinigung und Malerarbeiten schlugen mit 3400 Euro zu Buche. Die eigentlichen Archivalien – rund 1000 Regalmeter an Archivalien und Akten werden umziehen – sollen in der benachbarten Halle untergebracht werden.
Ab dem 23. Mai war das Stadtarchiv – in den alten Räumen – wegen des anstehenden Umzugs geschlossen. Der eigentliche Umzug soll nach Aussage der Stadt am 16. Juli beendet sein, das bedeute aber nicht, dass das Stadtarchiv dann sofort wieder geöffnet ist. „Die Kolleginnen müssen im Archiv dann erst einmal ,ankommen’“, so Jülich. Die ganzen Umzugskartons müssten beispielsweise ausgepackt und der Inhalt eingeordnet werden. „Ein Umzug ist nicht schon beendet, wenn die Umzugswagen die Sachen von A nach B transportiert haben.“
Direkte Auswirkungen auf die Kita-Übergangslösung in der umgebauten Bonifatiuskirche hat der Archiv-Umzug nicht, hängt aber wie dieser von der Schaffung der neuen Kita-Räume in Holthausen ab.
„Die Räume werden nicht dauerhaft als Kita genutzt“, schreibt der Bauamtsleiter zur Bonifatiuskirche. „Die Nutzung erfolgt bis die neue Kita in Holthausen bezogen werden kann. Hier ist nach dem Beschluss im Jugendhilfeausschuss zu prüfen, ob noch weitere Gruppen als bisher geplant dort untergebracht werden können. Von dem dann endgültigen Konzept hängen die erforderlichen Arbeiten und damit die Bauzeit nach dem Auszug der Grundschule aus dem Gebäude ab. Daraus ergibt sich dann der Fertigstellungstermin.“
Eine Schaffung zusätzlicher Betreuungskapazitäten in den Räumen der ehemaligen Bonifatiuskirche sei hingegen nicht geplant.