Grünen-Antrag im Bauausschuss
Luftfilter in Schulen? Das sagt die Satdt Plettenberg dazu
Der Antrag der Grünen-Ratsfraktion zum Einsatz von Raumlufttechnischen Anlagen in Plettenberger Klassenzimmern war Thema in der letzten Sitzung des Bau- und Liegenschaftsausschusses.
Plettenberg – Katharina Rittinghaus erläuterte dabei noch einmal, warum die Schulen mit förderfähigen Anlagen ausgestattet werden sollen, die die Außenluft mittels der Abluft anwärmen. Zudem seien die Kinder derzeit ohnehin „die Leidtragenden der CoronaKrise“, litten unter „fehlenden Kontakten und eingeschränkten Bildungsangeboten“.
Bauamtsleiter Sebastian Jülich verwies mit Blick auf den Antrag auf eine Empfehlung des Bundesumweltamtes, das drei bis fünfminütiges Stoßlüften empfehle.
Er erklärte, dass man unterscheiden müsse zwischen Luftreinigern, die vom Land nur gefördert würden, wenn die Räume nicht durch Fensteröffnen gelüftet werden könnten, zwischen Lüftungsanlagen in „Eigenbau“, Lüftungsanlagen sowie dezentralen Lüftungsanlagen.
Was die Wirksamkeit der von den Grünen geforderten Technik angeht, verwies Jülich auf Professor Dr. Christian Kähler von der Universität der Bundeswehr München. Der sehe in Raumluftreinigern „keine Wunderwaffe gegen das Virus“, zumal Mund-Nasen-Bedeckungen dadurch nicht überflüssig würden.
Laut Bauamtsleiter Jülich ersetze ein Luftreiniger auch nicht das Lüften. Selbstgebaute Lüftungsanlagen sah der Bauamtsleiter ebenfalls kritisch: „Irgendjemand muss die Verantwortung übernehmen, wenn da etwas verbastelt wird.“
Dass das Stoßlüften im Winter aus energetischer Sicht nicht optimal sei, wisse man. Miteinem vertretbaren finanziellen und zeitlichen Aufwand sei das Probleme aber nicht anders zu lösen, so Jülich, der von Kosten in Höhe von 25.000 Euro für die Ausrüstung eines Klassenraumes sprach – ohne Folgekosten.
Das überzeugte offenbar auch Uwe Boese (SPD). „Gerade bei einer solchen Kostensumme muss man abwägen, ob es sich rentiert. Vielleicht ist es effizienter, wenn man lüftet“, sagte der Sozialdemokrat.
Katharina Rittinghaus schlug vor, solche Anlagen zumindest bei einer Sanierung zu berücksichtigen, denn dass die Kinder im Winter „in voller Montur im Klassenzimmer sitzen“, sei nicht gut.
Heiko Hillert (CDU) hielt eine Bestandsaufnahme, die Einstellung von Planungskosten in Höhe von 50.000 Euro und die Berücksichtigung bei Um- oder Neubauten für sinnvoll – ein Vorschlag, dem letztlich alle Ausschussmitglieder folgten.