Ein paar Minuten später wird die aus der Ukraine geflüchtete Dana auf den Edelstahlhuppeln vor dem W9 herumhüpfen, doch dabei zischt nur etwas Luft aus den Düsen unterhalb.
Das Wasserspielfeld vor der Stadtbücherei hätte die kleine Dana, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter durch die Innenstadt läuft, vermutlich nicht als Wasserspielfeld ausgemacht. Denn Wasser sprudelt auch hier nicht. Die Düsen sind noch nicht verfugt worden, obwohl Bauamtsleiter Sebastian Jülich noch Ende März von einer Inbetriebnahme am 4./5. April gesprochen hatte.
Noch ein paar Meter weiter ragt eine vom Baustaub etwas verunreinigte Edelstahlsäule aus dem Boden, auf der „Trinkwasser“ steht. Weitere Beschriftungen gibt es nicht. Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Punkt. Und wenn man den drückt, passiert etwas Unerwartetes. Es sprudelt ein kleiner Wasserstrahl im Halbbogen aus der Säule und man kann sich erfrischen, wenn man darauf vertraut, dass das derzeit einzig funktionierende Wassergerät in der Innenstadt auch klares Trinkwasser liefert.
Warum funktionieren aber die Wasserspiele trotz des guten Wetters und der Osterferien immer noch nicht?
Der verantwortliche Bauamtsleiter Sebastian Jülich verwies Anfang April auf die noch nicht fertiggestellten Fugen.
Warum die Wasserspiele auch zwei Wochen später nicht funktionieren, erklärte Jülich am Mittwoch auf erneute Nachfrage wie folgt. So sei mittlerweile gefugt worden. Die Firma Boymann habe der Stadt mitgeteilt, dass man noch auf ein Teil für die Steuerung warte, das in der nächsten Woche eingebaut werden soll. Dann werde auch die Technik eingestellt. Der Steuerungsbauer soll dafür am Donnerstag nächster Woche kommen. Zugesagt seitens Boymann sei, dass die Technik dann laufen werde.
Auf die Frage, ob eine Eröffnungsveranstaltung geplant sei, betonte Jülich, dass eine Eröffnung möglicherweise im Zuge des Familienflohmarkts der Kultour GmbH am 7. Mai erfolge, doch das stehe noch nicht genau fest.
Die Eröffnung des Brunnens hänge ebenfalls mit einer noch fehlenden Steuerung zusammen und erfolge zeitgleich zu den Wasserspielen. Zum Trinkwasserspender verriet Jülich, dass die Stadtwerke eine Wasserprobe entnehmen würden. Sei diese in Ordnung – was Jürgen Denker von den Stadtwerken bestätigte – gehe der Wasserspender in Betrieb.
Aktuell laufen im Bereich Zimmerstraße keine Baumaßnahmen, obwohl es dort offene Übergänge zur Wilhelmstraße gibt, die der 81-jährigen Plettenbergerin Sieglinde Liese ein Dorn im Auge sind. „Ich hatte große Mühe, mit meinem Rollator über die große Kante zu kommen“, sagt die Seniorin, die dafür das Mobilitätsband lobt. Und auch das Pflaster sei zumindest mit großen Rollatorrädern gut befahrbar.
Warum aber seit über einem halben Jahr weiterhin ein großer Schrottcontainer mit Holzresten mitten in der Fußgängerzone platziert ist, versteht die 81-Jährige ebenfalls nicht. „Hätte man den nicht wenigsten über Ostern wegräumen können“, fragt sie. Außerdem würde sie sich statt der beiden Rundbänke an der Graf-Dietrich-Straße wesentlich mehr Sitzplätze in der Innenstadt wünschen. Platz dafür wäre vor dem Haus zur Sonne, doch dort lagern seit Monaten Steine und Platten für die Sanierung rund um die Christuskirche.