Besagte Techniker mussten nicht über die A 45 anreisen, bekamen die Meldung aber nach Auskunft von Dirk Zöller-Holzmann um 7 Uhr – rund anderthalb Stunden nach der eigentlich möglichen Tunnelfreigabe. „Unsere Mitarbeiter standen leider genau wie alle anderen Verkehrsteilnehmer im Stau und waren dadurch erst gegen 8 Uhr am Betriebsgebäude“, betonte Zöller-Holzmann. Wenige Minuten später habe man die Schranke öffnen können. „Das Bereitschaftshandy ist übrigens Tag und Nacht erreichbar. Wäre früher angerufen worden, hätte der Stau nicht so lange gedauert“, sagte Zöller-Holzmann.
Wie die Tunnelleitzentrale mitteilte, habe der Techniker aus Plettenberg einen defekten Endschalter festgestellt, der auch dafür gesorgt habe, dass der Fehler in der Leitzentrale nicht sichtbar wurde. Der Defekt sei aber notiert worden, um diesem bei der Tunnelwartung in zwei Wochen nachzugehen. Freigegeben wurde der Hestenbergtunnel am Freitag schließlich gegen 8.20 Uhr – drei Stunden nach der Panne eines Fahrzeugs im Tunnel.
Doch bis dahin gab es phasenweise ein großes Verkehrschaos und lange Rückstaus im Berufsverkehr. Aus Richtung Eiringhausen stauten sich die Fahrzeuge bis auf die Reichstraße zurück, da alle nun das Nadelöhr an der Bahnhofstraße passieren mussten. Dort wird seit wenigen Tagen der beim Hochwasser abgerutschte Hang gerodet, wodurch der Verkehr einspurig um die Baustelle herumgeführt wird. Über die Baustelle war die Leitzentrale in Hamm nicht informiert. Wohl aber die Polizei, denn laut Wachenleiter Lutz Kudera hätten Polizeibeamte von 5.40 Uhr bis 7.20 Uhr den Verkehr an der Bahnhofstraße nur per Hand geregelt. Den Stau auflösen konnte man dadurch zwar nicht, „aber wir haben versucht, das Schlimmste zu verhindern“, betonte Kudera.
Der Tunnel-Operator bezeichnete die langen Staus in Plettenberg als „eine Verkettung unglücklicher Umstände“. Wachenleiter Lutz Kudera und auch der städtische Ordnungsamtsleiter Thorsten Spiegel stehen auf Nachfrage einer besseren Koordination der Abläufe, wie sie auch Dieter Schauerte in seinem Leserbrief vorschlägt, offen gegenüber. So könnte beispielsweise der Meldeweg verkürzt werden, indem die Leitzentrale oder die Polizei direkt den Techniker und möglicherweise auch das Ordnungsamt in Kenntnis setze. „Einer strafferen Abstimmung der Abläufe stehen wir offen gegenüber“, so Thorsten Spiegel abschließend.