Kunterbunt und aktiv: Kirche, aber anders

Gemeinsam Stärke zeigen, zusammenhalten, Freude und Spaß, aber auch Trauer miteinander teilen: Für die meisten Menschen bietet die Familie immer noch den stärksten Halt. Im Rahmen der Kirche Kunterbunt in St. Laurentius konnten sich die Familien beweisen. Gemeindereferentin Laura Bartz hatte jetzt zur dritten Auflage des nicht ganz gewöhnlichen kirchlichen Treffens eingeladen – dieses Mal unter dem Motto „Salz und Licht“.
Plettenberg – Kreativität, Freude, Gastfreundschaft: Die vor allem in England praktizierte Form des kirchlichen Beisammenseins – dort „Messy Church“ genannt – ist auch zur Katholischen Pfarrei St. Laurentius herüber geschwappt. Unter dem Titel Kirche Kunterbunt waren am Wochenende Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren mit ihren Eltern und weiteren Angehörigen in das Gotteshaus an der Lehmkuhler Straße eingeladen worden. Dabei wurde jedoch nicht Platz in der Kirchbank genommen und auch die übliche Liturgie suchte man vergebens. Stattdessen standen Spiel und Spaß im Vordergrund. Sieben Stationen galt es zu durchlaufen, um Wissen und Kreativität unter Beweis zu stellen. Nach erfolgreicher Teilnahme an allen Stationen gab es einen Stempel auf der Laufkarte.
An der Station „Schmecken“ galt es herauszufinden, welche Reiswaffeln gesalzen oder ungesalzen sind. Zum Thema Salz musste an einer anderen Station das Gewicht von Salzkörnern auf einer Brezel, die vor dem Wiegen vom Gebäck entfernt worden waren, ermittelt werden.

Mathematisch wurde es beim Thema „Teilen“. Hier konnten sich die Kinder mit den Erwachsenen messen: Wer kann schneller eine Divisionsaufgabe lösen? Doch das Thema Teilen hatte auch eine andere Bedeutung. Fällt es einem leicht, etwas mit anderen zu teilen? Wäre der Besitz gerechter verteilt, wenn er mathematisch auf alle aufgeteilt würde, sodass wirklich alle gleich viel haben?
Kreativ wurde es beim „Trostspender“. Taschentuchspender basteln und gestalten, um jederzeit bei Traurigkeit ein Taschentuch parat zu haben. Bei den „Samen-Herzen“ hieß es, Papier falten, die nach der Fertigstellung ihrer Form mit Wildblumensamen gefüllt werden konnten. Bricht man es über dem Blumentopf oder einem Beet auseinander, verteilen sich die Samen und es entsteht etwas Schönes für einen selber oder für andere.

Gemeinsam Stärke zeigen hieß es bei der „Flussüberquerung“. Hier musste die gesamte Familie einen Weg finden, um trocken an das andere Ufer zu gelangen. Teppichfliesen standen als Hilfsmittel zur Verfügung, mit denen eine Brücke zusammengesetzt werden konnte. An der letzten (Extra)-Station mussten in einer verschlossenen Kiste Gegenstände durch zwei Öffnungen an der Vorderseite ertastet werden. So wurde jedem gezeigt, was es heißt, ohne Licht sein Umfeld wahrnehmen zu müssen.
Es folgte die Feierzeit, ein etwas anderer und kürzerer Gottesdienst, spielerisch gestaltet für die ganze Familie. Zum Abschluss gab es für alle Kirchgänger noch eine Stärkung.
Alle drei Monate lädt die Katholische Pfarrei St. Laurentius zur Kirche Kunterbunt zu weiteren kunterbunten Gottesdiensten in die Kirche mit wechselnden Themen ein.