GWU trotz Pandemie in der Gewinnzone
Kaum coronabedingte Mietrückstände
Der zweite Shutdown bedeutet für viele Selbstständige ungeahnte Einnahmeverluste, für einige Angestellte Kurzarbeit. Doch zumindest bei den Mietern des Gemeinnützigen Wohnungsunternehmens (GWU) führe dies bisher kaum zu Miet-Rückständen.
Plettenberg - Laut einer Umfrage des Vereins Haus & Grund aus April, hätten rund 1,6 Millionen Haushalte in Deutschland coronabedingt nicht ihre Miete zahlen können. Bekannteste Beispiele aus der Zeit des ersten Shutdown im Frühjahr sind dabei sicherlich aber diverse Großkonzerne, die Mietbefreiung für ihre Filialen forderten. In Plettenberg – zumindest in den Wohnungen des GWU – seien die Rückstände bei den Mieten nicht „dramatisch“, wie GWU-Geschäftsführer Thomas Scherzinger im Rahmen der traditionellen Versammlung erklärte.
Doch auch hier war der Corona-Einfluss spürbar: Mitglieder und Mieter versammelten sich nicht, wie sonst üblich, in den Räumen unter der Sparkasse am Umlauf, sondern in der Schützenhalle.
Dabei hatte man großen Aufwand betrieben, um die Schutzauflagen einzuhalten: Für 60 Personen, die an Einzeltischen saßen, war Platz geschaffen worden. Mundschutz und die Eintragung der Personalien in eine Liste waren natürlich auch hier obligatorisch.
Der GWU-Geschäftsführer hatte allerdings noch mehr gute Nachrichten an diesem Abend: So, wie es derzeit aussieht, käme das Unternehmen gut durch die Coronakrise. Miet-Rückstände seien kaum vorhanden und die Mieter seien in den vergangenen Monaten auch nicht umzugsfreudiger geworden.
„Alles lässt sich aber jetzt noch nicht abschätzen“, erklärte Scherzinger. In seiner Prognose für das laufende Jahr rechnete der Geschäftsführer deshalb mit einem Überschuss von 324 000 Euro, den das GWU voraussichtlich auch erreichen würde – ein gutes Geschäft trotz Corona.
GWU verwaltet 1 215 Wohnungen
Das GWU verwaltet aktuell 200 Mietshäuser, 1 215 Wohnungen, sechs Gewerbeobjekte und 289 Garagen, wie Lothar Weber aus dem Vorstand erklärte. Im vergangenen Jahr habe die Genossenschaft etwas mehr als zwei Millionen Euro in die Hand genommen, um ihren Bestand zu modernisieren und instand zu halten.
„Nach Plan und Prioritäten“ seien nachträglich etwa Rollläden eingebaut, Fenster ausgetauscht, Dachböden und Kellerdecken wärmegedämmt, Balkone und Dächer saniert oder Außenanlagen neugestaltet worden, so Weber.