Ab dem 6. Januar findet der sogenannte Fuchsansitz des Hegerings Plettenberg statt. Dabei wollen die Jäger und Jägerinnen unter dem Deckmantel des Artenschutzes zwischen dem 6. und 8. Januar revierübergreifend möglichst viele Füchse töten. Die erschossenen Tiere sollen dann beim „Streckelegen“ am 8. Januar am Köbbinghaus zur Schau gestellt werden. PETA übt scharfe Kritik an dem Jägerverein, da laut Tierschutzgesetz ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen muss. Bei der flächendeckenden Jagd auf Füchse ist ein solcher nach Auffassung der Tierrechtsorganisation jedoch nicht gegeben.
PETA fordert die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen auf, im Landesjagdgesetz ein Verbot der Fuchsjagd zu ergänzen. Zudem appelliert die Tierrechtsorganisation an die Vereinsmitglieder, die Fuchsjagd aus Tierschutzgründen umgehend zu stoppen und Respekt vor dem Leben zu zeigen.
„Bundesweit werden jährlich rund 400 000 Füchse durch Hobbyjäger sinnlos getötet, allein in Nordrhein-Westfalen sind es über 50 000 Tiere. Viele von ihnen sterben sogar einen langsamen Tod durch Fehlschüsse oder bei der grausamen Fallenjagd“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Es gibt keinen Grund, die nützlichen Tiere zu töten. Die Politik muss endlich handeln.“
Füchse dienen den Hobbyjägern hauptsächlich als lebendige Zielscheibe, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer.
Die teilweise noch immer geäußerten Vorurteile gegenüber den Tieren beruhen auf längst widerlegten Annahmen: So ist die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse nahezu auszuschließen. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut, und der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas.
Die Jagd auf Füchse hat keinerlei regulierenden oder reduzierenden Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. Auch das von den Jägern vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei.
Füchse ernähren sich vornehmlich von Mäusen. Untersuchungen zufolge ernährt sich jeder Fuchs von rund 3000 bis 5000 Mäusen pro Jahr. Populationsrückgänge betroffener Arten wie beispielsweise dem Feldhasen sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. Hinzu kommt, dass die Jägerschaft bundesweit selbst jedes Jahr mehr als 100 000 Feldhasen tötet. Jegliche Jagdkonkurrenz wie die Füchse wird meist gnadenlos verfolgt.
Das Beispiel Luxemburg zeigt: Fuchspopulationen regulieren sich selbst
Aufgrund dieser Fakten hat die Regierung in Luxemburg bereits im April 2015 ein Verbot der Jagd auf Füchse durchgesetzt. Das Fazit nach sieben Jahren: Keine Probleme. Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst.
Als Gesundheitspolizei sind Füchse zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. Ein Verbot der Fuchsjagd ist längst überfällig. Dazu hat PETA eine Petition ins Leben gerufen. Das Motto: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Zu den Vorwürfen bezieht Oliver Thole, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit im Hegering Plettenberg, Stellung:
Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert die Jagd im allgemeinen und im Besonderen die revierübergreifende Fuchsjagd, die am Wochenende von einigen Hegeringen in ganz Nordrhein-Westfalen durchgeführt wird.
Nach Auffassung der Tierrechtsorganisation fehle der vernünftige Grund für solch einen „massenhaften Abschuss“. Weiter wird das Beispiel Luxemburg angeführt, wo es keine Fuchsbejagung gibt und es werden die durch Füchse und anderes Raubwild übertragbaren Krankheiten (und zwar auf Mensch und Haustier) generell in Frage gestellt.
Bei dem Argument, dass kein Krankheitsrisiko besteht, muss ich widersprechen, denn dass die Tollwut hierzulande ausgerottet ist, ist den Jägerinnen und Jägern zu verdanken, die maßgeblich durch Maßnahmen wie die Bejagung und Impfaktionen, die nicht nur per Helikopter, sondern gezielt durch die Jägerschaft unter erheblichem Aufwand und Kosten durchgeführt wurden.
Was passiert, wenn die Jägerschaft nicht mit eingebunden wird, hat man in den 70ern gesehen, als angebliche Fuchsbaue begast wurden, um die Ausrottung der Füchse zu erreichen. Ende vom Lied war, dass der Dachs an den Rand der Ausrottung gebracht wurde, weil er tagsüber viel Zeit im Bau verbringt und der Fuchs nur sporadisch unter der Erde lebt.
Eine Ansteckung durch den Fuchsbandwurm ist in der Tat recht selten, aber verläuft nahezu immer tödlich.
Da der Fuchs ein ausgesprochener Opportunist und Allesfresser ist und prima von unserem Wohlstandsmüll leben kann, ist er uns auch näher als je zuvor. Er streift durch die Stadt auf der Suche nach Fressbarem und hinterlässt überall seine Duftmarken und seinen Kot – dies meist an exponierter Stelle wie in Sandkästen, Erdhügeln, Randsteinen und an Komposthaufen.
Die Räude, unter der vor ein paar Jahren viele Füchse in Südwestfalen litten, ist, wenn auch behandelbar, auf alle Säugetiere übertragbar. Wer schon mal einen Fuchs, ein Reh, eine Katze oder einen Hund mit starkem Räudebefall gesehen hat, wird das nie vergessen. Zudem können auch Menschen von Räude befallen werden, sie heißt dann nur Krätze.
Bei Räude/Krätze handelt es sich um eitrige Entzündungen der Haut, die durch sogenannte Grabmilben hervorgerufen werden. Diese „graben“ sich durch die Haut und legen dabei Eier ab. Es ist also durchaus sinnvoll, den angestiegenen Bestand an Rotfüchsen zu bejagen.
Zum Argument, dass es in Luxemburg keine Fuchsjagd braucht, kann ich sagen, dass die sogenannte Regulierung durch Abwandern nur so lange funktioniert, bis andere Lebensräume gesättigt sind. Wir sind hier so lange fast seuchenfrei, weil der Rotfuchs bejagt wird.
Zum langsamen Tod durch Fehlschüsse ist anzumerken, dass jedes Wildtier ordentlich durch ausgebildete und geprüfte Nachsuchenführer und ihre Gespanne gesucht wird. Gleiches gilt für die Wildtiere, die im Straßenverkehr verunfallen.
Der Fuchs ist für den Jäger sicher kein gehasster Konkurrent, den es auszurotten gilt, sondern eine Bereicherung der heimischen Fauna. Der Fuchs hat allerdings keinen natürlichen Feind und sein Bestand wird deshalb besser durch die Jägerschaft, als durch Seuchen und Parasiten reguliert und keineswegs ausgerottet.
In fast jedem Schreiben der PETA wird mit teilweise völlig aus dem Kontext gerissenen Zahlen und internationalen Quellen eine Scheinwahrheit geschaffen, die Stimmung gegen die Jägerschaft machen soll. Es gibt wahrlich andere Themen, wo Jäger und auch PETA vielleicht an einem Strang ziehen könnten.
Zuletzt noch eine Anmerkung zum Vorwurf, dass die Füchse beim Strecke legen zur Schau gestellt werden.
Es ist nun mal alter Jägerbrauch, dem erlegten Wild die letzte Ehre zu erweisen und es soll zeigen, dass die Jägerschaft alles andere ist als ein mordender Mob.