Erste Dosis im Altenzentrum St. Josef
Hoffnung: Impfungen in Plettenberger Seniorenzentren fortgesetzt
Nachdem die anderen Plettenberger Senioreneinrichtungen bereits die zweite Impfdosis erhalten haben, war am Samstag schließlich auch das Altenzentrum St. Josef an der Reihe. Bewohner und Mitarbeiter bekamen die erste Dosis des Biontech/Pfizer-Vakzins injiziert.
Plettenberg – „Als Nachtisch kam für einige nach der Bohnensuppe noch die CoronaSchutzimpfung“, berichtete lächelnd Heike Biedermann, Heimleitung im Altenzentrum St. Josef und ergänzte: „Bis gegen 12 Uhr waren wir mit allen Impfungen unserer Bewohner und Mitarbeiter durch.“
Sie erinnert: Als der erste Impftermin, der eigentlich vor zwei Wochen stattfinden sollte, wegen des verhängten Impfstopps ausfiel, obwohl alles vorbereitet war, sei die Enttäuschung groß gewesen. „Wir warteten alle händeringend auf die Impfung.“
Wie sehr, soll ein Beispiel verdeutlichen: „Vor vier Monaten wurde ein Ehepaar bei uns Urgroßeltern und sie konnten bis heute noch kein einziges Mal ihr Urenkelkind sehen. Da kommen einem schon die Tränen“, sagt Heike Biedermann. Sie berichtet auch von einer Handvoll Ehepartner als tägliche Besucher ihrer Gattinnen oder Gatten in der Einrichtung. „Sie fragen, ob sie nicht zeitgleich mitgeimpft werden können. Das ist leider nicht möglich.“
Nun ist aber der erste Schritt zu hoffentlich bald mehr Normalität auch in St. Josef getan. Ungestört und sehr gut organisiert, wie der Werdohler Dermatologe Dr. Enders der Heimleitung bescheinigte, lief die erste Reihenimmunisierung ab. Schon vor gut 14 Tagen hatten er und die Plettenberger Internistin Rodica Csapó sich als Impfärzte zur Verfügung gestellt. An diesem Samstag wurden beide durch die Werdohler Ärztin Dr. Elisabeth Nitze verstärkt.
Rodica Csapó und Dr. Elisabeth Nitze waren in den Wohnbereichen des Hauses unterwegs, während Dr. Enders in der Cafeteria die Mitarbeiter aus allen Bereichen versorgte. Unterstützung fanden sie in Heike Biedermann, Corinna Flüs (Pflegedienstleitung), Stefanie Faros (stellvertretende Pflegedienstleitung), sowie Daniela Gesicki und Franziska Käseberg (bei de Medizinisch-Technische Angestellte von Rodica Csapó).
Von den insgesamt 244 verimpften Dosen profitierten auch 30 Damen und Herren der Plettenberger Feuerwehr. Damit hatten alle angelieferten Präparate der Herstellerfirma Biontech / Pfizer seinen oder ihren Empfänger gefunden.
Die Impfbereitschaft war in den letzten Tagen auch unter den Mitarbeitern gestiegen. „Die Berichte über die sich immer mehr verbreitenden Corona-Mutanten haben bestimmt auch dazu beigetragen“, vermutet Biedermann. Die Angst vor den Virus-Varianten sei aber nicht das beherrschende Thema im Altenzentrum, sondern die große Freude, endlich geimpft zu werden.
„Besonders gefreut hat mich der Anruf von Dr. Gregor Schmitz, dem ärztlichen Leiter des Impfzentrums Märkischer Kreis. Er wollte sich von der ausreichenden Anzahl der Impfdosen überzeugen“, erzählt die Leiterin. Sie berichtete ihm von dem reibungslosen Ablauf: „Um 14 Uhr hatten wir alles wieder aufgeräumt. Bis dahin wurde mir keine außergewöhnliche Reaktion auf die Impfungen aus dem Haus gemeldet.“
Nun hat Heike Biedermann einen innigen Wunsch: „Hoffentlich können wir Ostern anders verbringen als Weihnachten.“