Patrick Hansmann sagt, dass man es in den letzten 30 Jahren nicht hinbekommen habe mit den Finanzen. Man hat de facto auf zu großen Fuß gelegt, wurde dann von der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg kalt erwischt, versucht nun aber trotzdem wie ein Vorzeigeschüler und ohne große Unterstützung alle staatlichen Vorgaben in Sachen Brandschutz an Schulen, U3-Plätze und Nachmittagsbetreuung zu erfüllen.
Und das kostet richtig Geld, ist bisweilen aber auch unsinnig, wie das Beispiel der vor der Schließung stehenden Martin-Luther-Schule zeigt, die für 100 000 Euro in Sachen Brandschutz aufgerüstet werden muss. Natürlich steht die Sicherheit der Schüler an erster Stelle, aber wenn man sieht, dass bei einem Kellerbrand am Eschen 24 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr fast das Wohngebiet blockieren, dann muss man sich um den Brandschutz in der Stadt keine Sorgen machen.
Ob auch anderswo 150-Seelen-Dörfer wie Selscheid einen millionenschweren Gerätehaus-Neubau bekommen, während fünf Kilometer unterhalb im Tal auf dem Ohler Bolzplatz ein weiteres neues Feuerwehrgerätehaus nebst Hochwasserwanne entsteht, ist eher fraglich. Und zugleich steht nur ein paar hundert Meter vom Bauplatz eine Grundschule leer.
Ein sonderbares Zeichen ist in Zeiten millionenschwerer Kreditaufnahmen auch die geplante Streichung der Gebühren für die Kunden der Stadtbücherei. Die Leerstände in der sanierten Innenstadt dürften damit nicht weniger werden.
Ein Kindermodengeschäft wechselte nach Lüdenscheid, weil die Stadt die Einzelhändler dort mit Mietzuschüssen unterstützte. Keine schlechte Idee auch für Plettenberg, wenn das Geld dafür anderswo eingespart werden kann.