Mehrgängiges Menü: Bürgermeister zu Gast beim Fastenbrechen

Etwa 270 Gläubige und Gäste begrüßte der Türkische Kulturverein Ditib am Freitagabend in den Räumen der Moschee an der Bahnhofstraße. „Man lädt Freunde und Bekannte zu sich ein, und gibt den Notleidenden und Bedürftigen“, erklärt der Vorsitzende Bülent Cakmak.
Plettenberg – Pünktlich zum Sonnenuntergang um 20.24 Uhr rief der Imam Abdullah Kandemir die Anwesenden zum Fastenbrechen sowie der Muezzin die Gläubigen zum Abendgebet auf. Dem anschließenden Tischgebet folgte ein mehrgängiges Menü, welches traditionell mit einer Dattel oder einem Schluck Wasser begonnen wird.
Suppe und Salat durften nicht fehlen, außerdem ein warmes Hauptgericht, begleitet von Brot und Tsatsiki. Den Abschluss bildete das allseits beliebte Baklava, ein mit Honig gesüßtes Backwerk aus Blätterteig und Pistazien, das zusammen mit dem kräftigen schwarzen Tee verzehrt wird.
Das gemeinsame Fastenbrechen finde in dieser Größenordnung nur freitags und samstags statt. „Letztes Jahr haben wir uns die ganze Woche getroffen, aber das war für die Küche zu anstrengend. Schließlich sind wir alle berufstätig“, erzählt die Elternbeiratsvorsitzende Selma Demiral. In diesem Jahr wurde daher eine Köchin aus Altena engagiert, die, unterstützt von ihren beiden Töchtern, für das Mahl verantwortlich zeichnete. Verteilt und serviert wurde das Essen von den ehrenamtlichen Helferinnen um die Vorsitzende Frauenbeauftragte Zehra Celik. In den voll besetzten Sälen flitzten „ihre Damen“ durch die Reihen, um alle rechtzeitig mit den kalten und warmen Speisen zu versorgen.
Ramazan ist einer der wichtigsten Monate für die Muslime im Jahr. Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond und variiert daher jedes Jahr. Während dieser Fastenzeit darf von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gegessen und getrunken werden, davon befreit sind Kinder, Alte und Kranke, Schwangere und Reisende. Es ist eine Zeit der Besinnung und Reinigung, körperlich wie seelisch. Am Ende des Fastens steht das viertägige Dankfest Ramazan Bayrami.

„Zu den Zusammenkünften des Fastenbrechens ist jeder willkommen, aber zu einem Abend verschicken wir extra Einladungen an die öffentlichen Stellen“, führt Bülent Cakmak weiter aus. So begrüßte er am Freitag neben Bürgermeister Ulrich Schulte weitere Gäste aus dem Rathaus, von der Polizei und vom Krankenhaus. „Ich werde immer sehr herzlich aufgenommen“, so Schulte, für den dieser Abend kein hochoffizieller Termin sei, sondern dem Kulturaustausch und Gesprächen diene.
Die Damen erhielten von Selma Demiral noch eine Führung durch die Räumlichkeiten, da alle zum ersten Mal zu Gast waren. Die Gastfreundschaft war überall zu spüren, und der Kulturverein öffnet regelmäßig seine Türen für Besucher. So kommen in den nächsten Wochen verschiedene Klassen der Grund- und weiterführenden Schulen auf Stippvisite, und nehmen unter anderem am Religionsunterricht teil.