Um die Durchfallquoute im eigenen Betrieb niedrig zu halten, setze Burghardt auf individuelle Ausbildung. „Ob jemand gut fahren lernt, hängt auch von Wertschätzung, Sensibilität und Verständnis ab. Fehlen solche Qualitäten in der Ausbildung, nützt auch der beste Theorie- und Praxisunterricht nichts. Es gibt kein Schema F, sondern nur verschiedene Lerntypen. Die muss ich in meinem Beruf erkennen und auf sie eingehen.“
Burghardt sei in den vergangenen Jahren aufgefallen, dass sich deutlich weniger junge Menschen bei ihm anmelden, die aktive Beifahrer waren als Kind oder Teenager. „Im Zeitalter vor Handy und Smartphone wurde auf dem Rück- und Beifahrersitz deutlich weniger gedaddelt, wenn Mama oder Papa gefahren sind. Diese Generation brachte schon mehr Gespür und Aufmerksamkeit für Verkehrssituationen mit, wenn sie mit dem Führerschein anfing.“ Dieser Umstand sei aber auch kein Kriterium für erhöhte Durchfallquoten im Bundestrend.
Als Fahrlehrer könne er deutlich besser das praktische Abschneiden eines Führerscheinaspiranten beeinflussen, als das theoretische. „Da ist der Einfluss immer begrenzt. Ob jemand die Regeln paukt, ist seine Sache. Da kann ich nur Empfehlungen aussprechen“, erklärt Martin Burghardt schmunzelnd.
Seinen Beruf übt er schon 30 Jahre aus und nie hätten ihn Spaß und Motivation verlassen. Das habe übrigens schon für seinen Großvater und seinen Vater gegolten, denn Burghardt ist Fahrlehrer in dritter Generation.