1. come-on.de
  2. Lennetal
  3. Plettenberg

Doch kein Denkmal für Pisa-Ampel: Lustige Reaktionen der Plettenberger

Erstellt:

Von: Georg Dickopf

Kommentare

Die Firma Arkadius Landschaftsbau begann am Donnerstag mit der Instandsetzung der Ampel. Zunächst wurde noch das Fundament auf Risse geprüft.
Die Firma Arkadius Landschaftsbau begann am Donnerstag mit der Instandsetzung der Ampel. Zunächst wurde noch das Fundament auf Risse geprüft. © S. Jeide

Nach gut 15 Monaten beginnen Reparaturarbeiten / Amüsante Reaktionen

Plettenberg – Sie ist unten dick und oben dünn, besteht aus verzinktem Stahl und trägt eine Ampel, doch der Ampelmast am Lennekreuz ist weit mehr als das. Die einst an dieser Stelle als Pisa-Ampel beschriebene Lichtzeichenanlage, die nie repariert wurde, ist eine kleine lokale Berühmtheit geworden.

Doch damit könnte es jetzt vorbei sein, denn nach gut 15 Monaten tat sich am Donnerstag etwas auf der Fußgängerinsel. Mitarbeiter der Plettenberger Firma Arkadius Landschaftsbau legten das Fundament der Ampel frei, die im Dezember 2021 von einem Autofahrer gerammt wurde. Den Ukraine-Krieg gab es damals noch nicht und die Energiepreise waren auch noch normal. Weniger normal war allerdings die Bearbeitungsdauer.

Erst Nachfrage vor einem Jahr

Am 26. Februar 2022, also vor gut einem Jahr, fragten wir nach einem Hinweis von Carsten Neumann bei Straßen.NRW nach: Sprecher Andreas Berg verwies auf „Lieferschwierigkeiten bei der Ersatzbeschaffung der Ampelmasten“, was die Verzögerung erkläre. Das Problem sei im Haus aber bekannt. Wann es gelöst werde, ließ der Pressesprecher damals offen.

Am 23. April 2022 fragten wir erneut nach. Nun hatte man die mit der Reparatur beauftragte Baufirma angeschrieben, warte aber weiter auf die Lieferung des entsprechenden Ampelmastens.

Am 29. Juni 2022 zeigte sich der Straßen.NRW Sprecher selbst überrascht, dass die Reparatur noch nicht erfolgt sei.

Lange Lieferzeit

Am 13. Oktober 2022 war man ein Stückchen weiter. Straßen.NRW-Sprecher Andreas Berg konnte verkünden, dass nach zehn Monaten (!) mittlerweile zumindest ein Angebot für die Reparatur vorliege. Man sei dabei an ein Unternehmen gebunden, das auch einen Wartungsvertrag für die Ampelanlagen in Plettenberg habe. Unglücklicherweise betrage die Lieferzeit für den Mast nun noch einmal vier Monate, sodass mit einer Reparatur in 2022 wohl nicht mehr zu rechnen sei.

Ende Februar 2023, ein Jahr nach dem ersten Weckruf, erinnerten wir erneut an die Pisa-Ampel, verbunden mit dem Vorschlag, daraus doch möglicherweise ein Denkmal zu machen und die Ampel mit einer entsprechenden Plakette zu versehen.

Leidgeprüfte Behörde

Andreas Berg, Sprachrohr der leidgeprüften Behörde, nahm den Vorschlag mit Humor. Als die Heimatzeitung ihm am Donnerstag gratulierte, weil die Arbeiten tatsächlich aufgenommen wurden, sagte Berg hörbar erleichtert: „Es geschehen noch Zeichen und Wunder.“

Was genau der Grund für die ultralange Verzögerung war, wollten wir abschließend von ihm wissen: „Es gab Querelen mit der Herstellerfirma, über die ich nicht weiter sprechen möchte, aber ich bin sehr froh, dass das Thema jetzt endlich durch ist.“

Wenn die Reparatur noch länger gedauert hätte, so Berg, „dann hätten wir auch über die Denkmalsache sprechen können.“ Berg hofft, nun, dass der Mast auch wie geplant am Freitag geliefert und montiert wird.

Versicherung muss zahlen

Bezahlen muss den Schaden übrigens die Versicherung des Unfallverursachers. Die müssen dafür allerdings erst mal in den alten Akten wühlen, um den Unfall hervorzukramen.

Kurioserweise ist in den sozialen Netzwerken die Freude über die Reparatur gar nicht so groß, denn irgendwie haben die Plettenberger ihre Pisa-Ampel mittlerweile ein wenig in ihr Herz geschlossen. Zumal sie weiter ihren Dienst tat, obwohl sie die ganze Zeit auf halb acht stand. Die ebenfalls krumme Ampel an der Eiringhauser Kreuzung wurde übrigens vor einigen Wochen repariert. Warum auch immer...

Die Reaktionen in den sozialen Medien

So fielen die Kommentare in der Facebook-Gruppe Du bist Plettenberger aus:

Immer wenn man sich an etwas gewöhnt hat, kommen irgendwelche Wichtigtuer und machen alles zunichte ....

Sah aus als ob die ganze Firma da stand auf der kleinen Insel

Wünschte, ihr wärt auch in Berlin aktiv. #ironieaus

Die Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad von Pisa zu erlangen, wurde leichtfertig vertan.

Ein Plettenberger Wahrzeichen weniger.

War das ein Auftrag? Nicht, dass die jetzt eine Anklage bekommen…

Hätte eigentlich der Tunnel für gesperrt werden müssen.

Auch interessant

Kommentare