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TikTok-Trend auch im MK? „Kinosäle sehen dramatisch aus“

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Von: Johannes Opfermann

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Auch im Weidenhof benahmen sich Besucher des Films „Creed III“ daneben. Die Kinosäle sind nach den Vorstellungen stark verschmutzt, weil unter anderem mit Essen herumgeworfen wird.
Auch im Weidenhof benahmen sich Besucher des Films „Creed III“ daneben. Die Kinosäle sind nach den Vorstellungen stark verschmutzt, weil unter anderem mit Essen herumgeworfen wird. © Kino Weidenhof

Nicht nur in Großstädten benehmen sich junge Kinogänger massiv daneben, randalieren und verschmutzen die Säle. Der Trend hat auch das Weidenhof-Kino erfasst. Die Leitung will durchgreifen.

Plettenberg – Die Polizei vermutet einen Tiktok-Trend hinter der Unsitte, sich im Kino so sehr danebenzubenehmen, dass der Film abgebrochen werden muss. In Großstädten wie Bremen oder Essen ist es tatsächlich so weit gekommen, auch Polizei-Einsätze hat der Trend schon nach sich gezogen.

„Es ist noch nicht so weit gekommen, dass so viel randaliert wurde, dass wir eine Vorstellung abbrechen mussten“, berichtet Melanie Jeismann, die das Weidenhof-Kino leitet. Es seien Jugendliche, die sich so danebenbenehmen, vereinzelt auch ganze Gruppen. Einige haben man deswegen schon ermahnen müssen.

TikTok-Trend auch im MK? Kino-Plakat von Creed gestohlen

Es ist wie in den anderen Städten insbesondere ein Film, bei dem die Zuschauer über die Stränge schlagen. „Wie in ganz Deutschland geht es um Creed III“, sagt Jeismann. Manche Betreiber hätten den Boxfilm wegen der Randale, die in manchen Fällen gar zu Boxkämpfen zwischen Besuchern führten, ganz aus dem Programm genommen.

„Nach der ersten Vorstellung von Creed ist auch ein Plakat gestohlen worden“, ärgert sich Jeismann. Speziell bei den Creed-Vorführungen, aber auch anderen Filmen wie dem jetzt angelaufenen „Sonne und Beton“ werde das Weidenhof-Team ganz genau hinschauen, wie sich die Gäste verhalten.

„Dass mal Popcorn herunterfällt, ist normal, aber das, was hier passiert, ist schon Absicht“, sagt Kinoleiterin Melanie Jeismann.
„Dass mal Popcorn herunterfällt, ist normal, aber das, was hier passiert, ist schon Absicht“, sagt Kinoleiterin Melanie Jeismann. © Kino Weidenhof

Chaoten im Weidenhof-Kino: „Kinosäle sehen dramatisch aus“

Das größte Ärgernis ist die Sauerei, die die Kino-Chaoten hinterlassen. Dabei wird mit den im Kino verkauften Snacks herumgeworfen und der Kinosaal stark verschmutzt. „Manche bringen sich auch Sachen mit, was wir eigentlich nicht erlauben“, so Jeismann. Das Ausmaß geht weit über den normalen Dreck hinaus, der während eines Films anfällt.

„Dass mal Popcorn herunterfällt, ist normal, aber das, was hier passiert, ist schon Absicht“, sagt Jeismann. „Die Säle sehen nach den Vorstellungen schon dramatisch aus.“ Der Ärger ist groß im Kino-Team. „Wir werden handeln“, so Jeismann. Da es länger dauere, die stark verschmutzten Kinosäle zu reinigen, habe man das Personal verstärkt.

Verstärkte Kontrollen

Dass man das schlechte Benehmen im Kino nicht dulde, werde den Besuchern deutlich gemacht. „Es gibt eine Ansage an jeden, der in den Film geht, dass sie sich bitte benehmen und nicht mit Essen schmeißen und andere Kinobesucher stören“, sagt Jeismann. Teilweise hätten sich andere Kinogänger darüber beschwert, dass die Störenfriede sich die ganze Zeit laut unterhalten hätten oder immer wieder aufgestanden wären. Leider gingen die Beschwerden immer erst nach den Vorstellungen ein, wie auch die starke Verschmutzung nur im Nachhinein auffiel, so Jeismann. Auch während der Vorstellung sei es aber möglich, die Kino-Mitarbeiter anzusprechen, damit sie nach dem Rechten sehen.

Das wird das Weidenhof-Team aber ohnehin machen. „Wir werden verstärkt auch während der Vorstellung in die Säle gehen und schauen, ob es ruhig bleibt“, so die Kino-Leiterin. „Den Störenfrieden werden wir konsequent sagen, dass sie den Saal verlassen müssen.“ Die Hoffnung sei, dass sich Fehlverhalten durch regelmäßigen Kontrollen unterbinden lässt.

Filmgenuss statt Störungen gab es indes bei der Reihe „Best of Cinema“, in deren Rahmen am vergangenen Dienstag der Antikriegsfilm „Apocalypse Now: Final Cut“ gezeigt wurde. „Es waren nicht so viele Gäste da wie erwartet, aber die konnten den Film genießen“, berichtet Melanie Jeismann.

Als nächstes wird in der seit Jahresbeginn laufenden Filmreihe dann im April der Film „Terminator 2“ gezeigt. „Da schauen wir mal, wie viele Gäste da kommen. So ist eben das Kinogeschäft: Da lässt man sich gern überraschen.“

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