Doch an der Grundschule in Ohle, die bereits heute als Teilstandort zur Hallenschule gehört, sowie an der Grundschule Oesterau, die Teilstandort der Martin-Luther-Schule ist, regt sich nun massiver Widerstand gegen die Pläne, die bislang nur hinter verschlossenen Türen diskutiert wurden.
Bereits vor einem Monat wurde über die Webseite www.change.org eine Petition zum Erhalt der Grundschule im Oestertal gestartet, in der vergangenen Woche folgte eine Petition der Schulpflegschaft und des Fördervereins der Grundschule in Ohle.
Der Titel ist eindeutig: „Wir kämpfen für den Erhalt der Grundschule Ohle“ und mit Stand von Freitag haben bereits knapp 1300 Bürgerinnen und Bürger digital unterschrieben, 24 Stunden nach der Einstellung hatte der Aufruf bereits über 500 Unterstützer.
Uwe Boese als Fördervereins-Vorsitzender in Ohle macht deutlich: „Die Kinder sind wichtig, es kann nicht immer nur ums Geld gehen – in dem Alter sollte das Kind voll und ganz im Vordergrund stehen.“ Er betont, dass man mit dieser Petition frühzeitig ein Signal senden möchte, wie wichtig der Standort in Ohle ist.
„Leben im Dorf – Lernen im Dorf: Eine kleine Schule mit kleinen Klassen ist gerade in den ersten vier Schuljahren wichtig. In seinem sicheren und vertrauten Umfeld sind die Kinder gut aufgehoben und fühlen sich wohl. Jeder kennt Jeden“ ist als Begründung in der Petition zu lesen. Und noch eins dürfte sicherlich vielen Eltern aus der Seele sprechen: „Sammelbusse sind keine Schulweglösung für Grundschulkinder“ – getreu dem Motto: Kurze Beine, kurze Wege...
Viele Unterstützer sprechen sich in den Kommentaren dafür aus, die Grundschule unbedingt zu erhalten, betonen wie wichtig die kurzen Wege und das gewohnte Umfeld gerade in der Grundschulzeit seien.
Der Tenor im Oestertal ist ähnlich. Dort riefen Joana und Sebastian Huster zu einer Petition zum Erhalt des Schulstandortes auf. Beide befürchten, dass in Oesterau schon im Jahr 2024 die Lichter ausgehen könnten.
„Alle Kinder, die jetzt einen halbwegs sicheren und für uns Eltern angenehmen Schulweg haben, müssen dann bis in die Stadt gebracht werden oder mit dem Bus fahren. Dies bedeutet für jeden einen enormen zeitlichen Mehraufwand. Des Weiteren empfinden wir eine solch große Schule als völlig unpersönlich und wenig familiär, gerade für die Schulanfänger!“, heißt es im Anschreiben zur Petition. Auch müsse man sich noch überlegen, dass etwaige Geschwisterkinder und alle nachfolgenden Kinder aus den Ortsteilen Himmelmert, Kückelheim, Lettmecke, Oesterau und Immecke dann einen langen Schulweg hätten und diese Ortsteile eine hohe Lebensqualität und Attraktivität für junge Familien verlieren würden.
Bislang haben sich dort rund 670 Menschen für den Erhalt der Schule im Oestertal ausgesprochen.
Schon jetzt zeigen zusammen fast 2 000 Unterstützer der beiden Petitionen, dass die Kommunalpolitik und auch Bürgermeister Ulrich Schule dicke Bretter bohren müssen, um die Eltern von den Vorzügen größerer Standorte an der Zeppelinschule bzw. der Hallenschule zu überzeugen.