Um auf solche und ähnliche Szenarien vorbereitet zu sein und im Fall der Fälle auch schnell und richtig handeln zu können, traf sich der SAE zu einer internen Schulung.
Während der Corona-Pandemie war der Stab eingerichtet worden. Seitdem hat sich die weltpolitische Lage dramatisch verändert. Der Krieg in der Ukraine und das aggressive Auftreten Russlands gegenüber „dem Westen“ haben neue Gefahren geschaffen, für die man gewappnet sein möchte.
Deswegen haben sich die Mitglieder des SAE und der angeschlossenen Koordinationsgruppe intern von zwei Expertinnen der Kommunal- Agentur NRW fortbilden lassen, Julia Gaarz und Nina Schweinebart (beide Rettungs-Ingenieurinnen).
Die Koordinationsgruppe ist dem SAE angeschlossen und besteht aus Experten der jeweiligen Fach- und Sachgebiete. Hier würden einerseits die Anordnungen des SAE an das ausführende Personal weitergegeben und koordiniert, andererseits erfolge hier auch die Rückmeldung „von außen“ an den SAE. „Diese Rückkopplung ist ebenso wichtig, wie die Anweisungen selbst, um immer dynamisch auf der Höhe der Lage zu bleiben“, erklärt Hanno Grundmann, Pressesprecher der Stadt Plettenberg. Wo SAE und Koordinationsgruppe im Krisen- oder Katastrophenfall tagen und sitzen, werde die Stadt nicht bekanntgegeben.
Die Teilnehmer der Fortbildung sahen sich mit einem besonderen Krisenfall konfrontiert: Eine Weltkriegsbombe, die mitten in der dicht besiedelten Plettenberger Innenstadt entdeckt wurde. Der anzulegende Sperr- und Warnradius (300 und 700 Meter) hätte allerdings auch den Sitz des SAE und der Koordinationsgruppe betroffen. „In der Realität wäre nun ein Umzug an einen anderen Standort nötig gewesen. Die Stadt Plettenberg hätte allerdings auch ‚in echt’ einen passenden Ausweichstandort gehabt“, erklärt Grundmann.
Dann ging im erdachten Szenario bei der Entschärfung alles schief, es kam zur Explosion. Schnelle Anpassungen wären auch hier nötig. „Es wurde nicht daran gespart ,noch eine Schippe draufzulegen‘“, sagt Grundmann.
Doch natürlich gab es für die Teilnehmer auch allerhand Theorie. Was ist eine Krise, was eine Katastrophe? Worin liegt der Unterschied zwischen Zivil- und Bevölkerungsschutz? Wer ist in den jeweiligen Fällen verantwortlich? Diese grundlegenden Fragen wurden im Rahmen der Fortbildung erörtert.
Die Anwesenden sollten darüber hinaus überlegen, welche weiteren Krisen- oder Katastrophensituationen auf die Menschen der Vier-Täler-Stadt zukommen könnten. „Als die Sammlung auf Karteikarten an den Pinnwänden hing, war es eine beeindruckende Menge an möglichen Szenarien“, erklärt Grundmann. Die ständigen und einsatzspezifischen Mitglieder des SAE, als auch der angeschlossenen Koordinationsgruppe wurden daraufhin mit mehreren Lagen konfrontiert, bei denen der organisatorische und administrative Ablauf zu üben war.
Schulungen und Übungen dieser Art sollen in Zukunft nicht nur auf den Stab für außergewöhnliche Ereignisse und die Koordinationsgruppe beschränkt bleiben. Beteiligt werden soll auch ein „guter Teil des Personals von Verwaltung, Baubetriebshof und Feuerwehr“.
„Der klare Rat der Expertinnen lautet: Üben, üben, üben“, sagt Grundmann.
Informationen: Weitere Informationen, wie auch zum Thema „Bevölkerungsschutz bei der Stadt Plettenberg“ generell, erhalten Interessierte auf der Internetseite www.plettenberg.de/krise.