Trotz Krisen: Bilanzsumme der Volksbank auf Allzeithoch

In schweren Zeiten ein verlässlicher Partner zu sein, der die Kunden unterstützt und selbst auf soliden Füßen steht – solche Tugenden sind laut Roland Krebs, Vorstandssprecher der Volksbank in Südwestfalen, gefragt – und werden erfüllt.
Märkischer Kreis – „Die Volksbank in Südwestfalen hat das ‚Zeitenwende‘-Jahr 2022 als zuverlässiger und kompetenter Bankpartner fest an der Seite ihrer Kunden nicht nur durchgestanden, sondern auch erfolgreich gestalten können“, erklärt Krebs. Die Bilanzsumme sei um vier Prozent auf ein Allzeithoch von 4,4 Milliarden Euro gestiegen. Und auch der Bilanzgewinn von 4,5 Millionen Euro – ein Plus von fast sieben Prozent – kann sich laut Vorstand Jens Brinkmann mehr als sehen lassen.
Auch das Kundengeschäftsvolumen, also die Summe von Kundeneinlagen (4,9 Milliarden Euro) und Kundenkrediten (3,5 Milliarden Euro), stieg auf 8,4 Milliarden Euro – ein neuer Bestwert.
Zum Jahresende wies die Volksbank Kredite in Höhe von 2,76 Milliarden Euro (plus 5,4 Prozent) in ihrer Bilanz aus. Wachstumstreiber waren erneut die Firmenkundenkredite. Das Neugeschäft lag bei 338 Millionen Euro. „Hier sind wir unserem Ruf als Mittelstandskümmerer auch 2022 gerecht geworden“, betont Krebs.
Das Geschäft mit Baufinanzierungen sei durch die steigenden Zinsen allerdings merklich abgebremst worden. Das Neugeschäftsvolumen lag zum Jahresende bei rund 200 Millionen Euro – ein Minus von 31 Prozent im Vergleich zur Planzahl. „Im Immobilienbereich erleben wir eine Verschiebung der Kundenbedürfnisse. Viele Immobilienbesitzer wollen sich gegen die explodierenden Energiekosten wappnen und interessieren sich für die Möglichkeiten einer energetischen Sanierung“, so Krebs. Dafür plane man konkrete Angebote.
Einen guten Start trotz eines schwierigen Umfelds habe die Volksbank-Maklertochter VR Immo Südwestfalen hingelegt und 147 Immobilienobjekte vermittelt (2021: 133).
Das Volumen der bilanziellen Kundeneinlagen durchbrach erstmals in der Volksbank-Historie die Marke von drei Milliarden Euro. Steigende Zinsen bescherten insbesondere den Termineinlagen eine Renaissance – deren Bestand vervielfachte sich. „Die Themen Verwahrentgelte und Minuszinsen gehören der Vergangenheit an.“
Man werde die Kunden weiterhin auf den Vermögensaufbau durch Wertpapiere ansprechen. „Denn ein Festgeldzins gleicht den Kaufkraftverlust durch die Inflation nicht aus“, sagt Roland Krebs, der sich über ein nur leicht gesunkenes Wertpapiervolumen von rund 1,43 Milliarden Euro freute. Hektische Kundenreaktionen oder gar Panikverkäufe habe es nicht gegeben.
Stolz zeigten sich Roland Krebs und Jens Brinkmann über das Ergebnis einer Online-Befragung von 2167 Menschen im September und Oktober. Demnach hätten 92,5 Prozent aller Befragten angegeben, mit der Volksbank insgesamt mindestens zufrieden zu sein. Zwei Drittel aller Kunden seien sogar sehr zufrieden oder vollkommen zufrieden.
Auch im Jahr der Zeitenwende startet ein neuer Ausbildungsjahrgang in das Berufsleben. Aktuell beschäftige die Volksbank rund 555 Voll- und Teilzeitkräfte – eine gute Handvoll weniger als im Vorjahr.
Filialen sollen keine abgebaut werden und trotz der bundesweit 500 Geldautomaten-Sprengungen ist auch kein großflächiger Automatenabbau geplant. Nachts werde es aber schwieriger, Geld abzuheben, so Brinkmann.