Doch was bedeutet die Situation für den Verbraucher in Plettenberg? „Viele gehen davon aus, dass die zweite Stufe gezündet wurde, um letztlich auch die dritte Stufe des Notfallplans ausrufen zu können“, sagt der Geschäftsführer der Stadtwerke. Die Bevölkerung werde damit jetzt schon darauf eingestimmt, sparsam mit dem Gas umzugehen.
Richtig spannend werde es in jedem Fall, wenn die letzte Notfallstufe aktiviert werde. Bisher seien noch keine staatlichen Eingriffe in den Gasmarkt möglich, doch mit der letzten Stufe ändere sich das. „Wir bekommen dann eine Art Planwirtschaft und der Staat teilt die Gasmengen zu“, sagt Allmann. Die von den Stadtwerken für die Plettenberger Kunden ausgehandelten Verträge und Preise seien dann auf einen Schlag hinfällig. Und dann sei mit ganz massiven Preissteigerungen zu rechnen.
Als eine der ersten Schritte müsse dann beispielsweise das Freizeitbad Aquamagis geschlossen werden. „Es ist in so einer Situation nicht verantwortbar, dass ein Außenbecken per Gas dauerhaft auf über 30 Grad beheizt wird“, sagte Allmann.
Wie lange eine solche Situation andauern könne, was mit den Aquamagis-Mitarbeitern geschehe und wie man in einem solchen Fall konkret vorgehe, sei noch weitgehend offen. „Dafür gibt es noch keinen Plan“, so Allmann. Klar ist, dass private Haushalte besonders geschützt und möglichst lange versorgt werden sollen. Gleiches gilt auch für geschützte Bereiche wie Krankenhäuser. Die Industrie müsse sich aber auf Kürzungen einstellen. „Ich rechne damit, dass es zu Beginn der Heizperiode zu deutlichen Einschnitten kommen wird,“ so Allmann. Im Normalfall hätten die Plettenberger Kunden bis zum Jahresende nichts zu befürchten, doch in der dritten Stufe würden sämtliche Lieferverträge und Preisbindungen außer Kraft gesetzt.