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Windräder: Bürgerbeteiligung kommt

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Von: Peter von der Beck

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Die Bürgerbeteiligung wird in Form von Nachrangdarlehen demnächst möglich sein. Die Stadt Neuenrade ist zudem am langen Ende zu einem gewissen Anteil auch am Stromertrag beteiligt. Archi
Die Bürgerbeteiligung wird in Form von Nachrangdarlehen demnächst möglich sein. Die Stadt Neuenrade ist zudem am langen Ende zu einem gewissen Anteil auch am Stromertrag beteiligt. Archi © von der Beck

Dahler und Neuenrader können sich am Windpark Kohlberg mit Nachrangdarlehen beteiligen.

Neuenrade – Der Betreiber der Windenergieanlagen auf dem Kohlberg wird sein Versprechen wahr machen und eine Bürgerbeteiligung anbieten. Außerdem wird ein Fonds befüllt, aus dem nach Absprache mit Verwaltung und Rat Kindergärten profitieren. Vor gut vier Wochen fand auch ein erstes Gespräch mit der Stadtverwaltungsspitze statt, bei dem es um derartige Fragestellungen ging. Wie Kämmerer Gerhard Schumacher erläuterte, gehe er davon aus, dass vordringlich Privatleute angesprochen werden sollen. Die Stadt sei Grundstückeigentümer und am langen Ende ohnehin zu einem gewissen Anteil an dem Stromertrag beteiligt. Nun, nach dem Gerichtsentscheid bestehe auch rechtssicherheit. Laut Schumacher werde SL Naturenergie mit dem Angebot innerhalb des ersten Halbjahrs 2023 auf den Markt gehen.

Rahmenbedingungen

Recht detailliert hat man sich bei SL Naturenergie mit der Angelegenheit befasst und kann sogar schon Konkretes zu möglichen Einlagen/Beteiligungen sagen. Sprecherin Stefanie Flam präsentierte die Rahmenbedingungen: Teilnahmeberechtigt an der Bürgerbeteiligung am Windpark Neuenrade seien demnach Einwohner von Neuenrade und dem Altenaer Stadtteil Dahle. „Eine Investition ist schon ab 500 Euro pro volljähriger Person möglich, das Maximum liegt bei 25 000 Euro. Es handelt sich um ein Nachrangdarlehen (Kredit ans Unternehmen) mit einer Laufzeit von mindestens zehn und maximal 18 Jahren. Für die gesamte Dauer der Beteiligung beträgt die feste Verzinsung fünf Prozent. Die Zinszahlung erfolge regelmäßig jährlich zu einem festen Zeitpunkt, was „für die DarlehensgeberInnen“ eine besondere Sicherheit bedeute, da sie „fest mit den Zahlungen rechnen“ könnten. Am Ende der Laufzeit werde die gesamte Investitionssumme zurückgezahlt.

Bafin prüft

Der Betreiber wies daraufhin, dass Nachrangdarlehen vom Bundesamt für Finanzen (BaFin) geprüft und freigegeben werden müssten, was drei bis vier Monate dauern könne. „Sobald das BaFin grünes Licht gibt, informieren wir die Interessenten über den genauen Starttermin und die Anmeldemöglichkeiten.“

Per E-Mail auf Interessentenliste

Wer an einer Investition interessiert sei, könne sich schon jetzt mit einer E-Mail an info@sl-naturenergie.com auf die Interessentenliste setzen lassen. „Zusätzlich werden wir, sobald der Starttermin feststeht, eine Werbekampagne mit Flyern und Zeitungsanzeigen schalten, damit alle infrage kommenden EinwohnerInnen Bescheid wissen“, so Flam.

Stromerträge und Speicherung

Bleibt zumindest im Sinne der Stadt zu hoffen, dass der Wind auf dem Kohlberg auch schön kräftig und häufig weht und der Stromertrag somit ordentlich ist. Generell sagte Stefanie Flam auf konkrete Nachfrage im September zu stillstehenden Windrädern: „Die Sommermonate sind immer vergleichsweise windschwach. Hier ergänzen sich Wind und Sonne. In den Herbst- und Wintermonaten stellen Windenergieanlagen hingegen den größten Anteil an der Energieversorgung in Deutschland.“

Wasserstoff als Beiprodukt

Stromspeicherung, vor allem die Umwandlung in (speicher- und transportierbaren) Wasserstoff werde immer mehr Bedeutung erlangen. Bei immer leistungsstärkeren Anlagen, gehe der Überschuss in die Elektrolyse – Wasserstoff wird zum „Beiprodukt heimischer Energieerzeugung“.

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