Märkische Kulturstiftung spendet
Wertschätzung für die Kunstwerkstatt Neuenrade
Schon vor der Tür kündigt sich an, dass hier etwas mit Kunst passiert. Das Haus ist bunt, ungewöhnliche Objekte sind im Umfeld arrangiert, in einem angrenzenden Schuppen sitzt Oma Herta, frisch aufbereitet, im Inneren des Gebäudes steht ein Regal voller Pinsel, Stifte, Scheren und Bastelutensilien.
Neuenrade - Kunst hängt an den Wänden und an einem langen großen Tisch sitzen konzentriert Kinder und befassen sich mit Kunst. Noch-Landrat Thomas Gemke mit Fachbereichsleiterin Iris Beckmann-Klatt, Bürgermeister Antonius Wiesemann (auch Vorsitzender des Forums Neuenrade) nebst Kulturfrau Monika Arens und Azubi Hannah Belecke schauen sich in der ehemaligen Schreinerei um.
Kunst, darauf legt Kiku-Leiterin Irmhild Hartstein Wert. Basteln oder Kunsthandwerk – das will sie nicht hören. Denn in der Kinderkunstwerkstatt passiert eben Kunst. Hartstein und ihre Mitstreiter (Annette Kögel, freischaffende Künstlerin und designierte Nachfolgerin, Mirjam Tekin, Grafikerin und Erzieherin sowie Kunstdozentin Stefanie Lehmann und andere) geben ihren Studenten, meist Kinder und durchaus auch Jugendliche, die Fertigkeiten und das Handwerkszeug mit auf den Weg. Das Kunstwerk müssen die Kinder selbst kreieren. Viel Kunst wurde hier schon geschaffen, auch für den öffentlichen Raum in Neuenrade, in den Schulen. Und die Kiku hat mit diesen Projekten auch bei den Schülern etwas bewegt.
1500 Euro als Spende
So sind die 1500 Euro der Märkischen Kulturstiftung sicher sehr gut angelegtes Geld. Leiterin Irmhild Hartstein freut sich. Kunst ist häufig zum Nulltarif zu haben, kostet aber Geld: Farben, Stifte, Pinsel, Papier und Werkstoffe. Die Spende bedeutet aber auch eine Wertschätzung für die kunstpädagogische Arbeit der vergangenen Jahre. Gemke sagt unter anderem: „Hier wurde viel für das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen getan.“ Viel ehrenamtliche Arbeit stecke zudem in dem Projekt. Gemke bedauert, dass wegen der niedrigen Zinsen und dem Gebot, das Geld sicher anzulegen, eine höhere Spendensumme nicht möglich sei.
Kiku-Leiterin Hartstein sagt: „1500 Euro – das ist für uns eine schöne Summe.“ Sie bedankt sich auch im Namen ihres Teams. Sie deutet an, dass man klar komme, viel Herzblut investiere und sich zu helfen wisse. Und gegen die Mäuse helfe ja der Kater.
Kiku leider unter der Coronapandemie
Auch die Kiku hat unter der Coronapandemie zu leiden. Nicht von ungefähr hängt ein Corona-Verbotsschild an der Wand. Kurse mussten gestrichen werden. Gleichwohl findet aktuell wieder Betrieb statt: Die Kurse „Ideenwerkstatt“ für verschiedene Altersklassen laufen unter der Leitung von Annette Kögel. Am Donnerstag arbeitete sie mit den jungen Teilnehmern mit einem speziellen Betonwerkstoff. Kögel und Hartstein bilden ein gutes Team. Kögel: „Wir arbeiten ja schon lange zusammen. Wenn es was zu regeln gibt, dann machen wir das in Absprache gemeinsam.“
Die Kunstwerkstatt residiert seit 2006 am Standort „Hinter der Stadt“ in der alten Tischlerei Vollmer. Die Politik, der damalige Bürgermeister Klaus Peter Sasse, aber auch der Unternehmer Alexander Klinke und andere Unterstützer machten das Projekt möglich. Die Kiku bildet die Abteilung „Generationsübergreifende, kulturelle Bildung“ im Kunstverein Forum Neuenrade.
Zahlreiche Kunstkurse
Zahlreiche Kunstkurse von der „Ideenwerkstatt“ über die „Zwergenwerkstatt“ bis hin zur „Kunstkiste“ (für Jugendliche) werden hier durchgeführt. Regelmäßig gibt es auch Kurse für Erwachsene. Wichtig sind auch die Projekte Kultur und Schule. Irmhild Hartstein holte hier schon einige Förderung an die Hönnequell-Schule oder die Grundschule.