Arbeiten abgeschlossen
Über eineinhalb Jahre: So hat der Ruhrverband die Neuenrader Kläranlage erneuert
Der Ruhrverband hat die Neuenrader Kläranlage im Grenzgebiet zwischen Neuenrade und Garbeck runderneuert. Dafür nahm der Verband eine Menge Geld in die Hand. Gut 1,5 Jahre dauerten die Baumaßnahmen. Etliche Lastwagen zeugten von den Bauaktivitäten.
Wie die Diplomingenieurin des Ruhrverbands, Nicole Stenzel, erläutert, habe man die Kläranlage aufgerüstet. So wurde alte Maschinentechnik ausgetauscht und „die Nachklärung optimiert“, um die Ablaufwerte und damit die Wasserqualität der Hönne zu verbessern. „Hauptparameter sind dabei die Stickstoff-, die Kohlenstoff- und die Phosphorwerte.“
Bei der ausgetauschten oder verbesserten Maschinentechnik handele es sich zum Beispiel um den „Sandfang-Räumer“, der aus dem Abwasser die groben Stoffe wie kleine Steine, Kiesel und Sand entferne, erläuterte Stenzel. Optimiert habe man nun auch den „Rechen“. Dessen Aufgabe sei es zum Beispiel feuchtes Klopapier, Fäkalien oder falsch entsorgte Hygiene-Artikel aus dem Abwasser zu fischen.
Produktionsabwasser wird vorbehandelt
In der Kläranlage werden Abwässer aus den Haushalten, aus Gewerbe und Industrie, aber auch Straßendreck, der in die Kanalisation gespült wird, gereinigt, erläuterte die Ingenieurin. Produktionsabwasser aus der Industrie (zum Beispiel aus Galvaniken) wird mittels eigener Abwasserbehandlungsanlagen bei den Firmen vorbehandelt. Bei dieser Vorbehandlung werden mit verschiedenen chemischen und physikalischen Verfahren Metalle als Schlamm abgetrennt und das so vorgereinigte Abwasser der Kläranlage Neuenrade zugeleitet.
Was die organischen Stoffe anbelangt, so übernehmen Bakterien den Reinigungsprozess. Dabei geht es um die genannten Stoffe Phosphor, Stickstoff und Kohlenstoff.
Feststoffe werden gesammelt und entsorgt
Feststoffe wie die Hygieneartikel werden gesammelt und in der Verbrennungsanlage entsorgt. Das gereinigte Wasser wird am langen Ende dann der Hönne zugeführt. „Das gereinigte Wasser hat nahezu Flusswasserqualität und entspricht allen gesetzlichen Anforderungen“, erklärt Stenzel. Die Trinkwasserproduktion sei dann Sache der Wasserwerke. Diese Spezialisten in Sachen Trinkwasserherstellung kümmerten sich um die entsprechende Aufbereitung mit ihren Mitteln. Genutzt wird zumeist Brunnenwasser. Dabei wird Aktivkohle, Ozon, Chlor oder auch UV-Licht eingesetzt, um Viren und Bakterien den Garaus zu machen und das Wasser keimfrei an den Verbraucher zu liefern.
Die Stadtwerke Neuenrade versorgen zum Beispiel Neuenrade und Küntrop über das Wasserwerk Friedrichstal, das aus drei Tiefbrunnen gespeist wird. Zusätzlich wird Trinkwasser aus der benachbarten Springer-Quelle geordert – also bei Bedarf via Rohrleitung in Altena-Evingsen dazugekauft.