„Ein ganz wichtiges Thema für Neuenrade“, betonte Bürgermeister Antonius Wiesemann. „Ich bin ein Befürworter dieser Trasse, denn wir benötigen eine Verkehrsberuhigung,“ erklärte der CDU-Politiker. 3,3 Kilometer lang ist die geplante Trasse, deren Verlauf von Klaus Kind, Mitglied der Interessengemeinschaft, erläutert wurde. „Wir gehen sie soweit wie möglich ab“, erklärte er, dass nicht alle Abschnitte durch den Wald frei zugänglich seien. Und so war es ein einstündiger Spaziergang an der frischen Luft, bei dem sich die Teilnehmer austauschen konnten.
Für Janine Lohmann, die als engagierte Neuenraderindabei war, stand fest: „Jede neue Straße ist unsinnig, denn es wäre besser, die vorhandenen Straßen zu sanieren.“ Doch so schnell kommt die Ortsumgehung nicht vom Tisch, gibt es doch seit 21 Jahren einen Ratsbeschluss dafür, und immer wieder neue Planfeststellungsverfahren dazu. „Das nächste kommt Anfang 2022“, berichtete der Bürgermeister. Für ihn ist die Ortsumgehung alternativlos, wobei er die längere Variante favorisiert. „Bei der kürzeren Trasse würde noch mehr Natur zerstört, und das möchte ich auf keinen Fall.“
Bernhard Peters, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, erscheint die ortsnah gesetzte Trasse besser als keine. Für ihn ist dabei eine verkehrstechnisch saubere Lösung wichtig. FWG-Mitglied Winfried Jaeger mahnt derweil an: „Das bedeutet aber wieder viel mehr versiegelte Fläche.“ Und auch dies soll, so Bürgermeister Wiesemann, bei den Planungen berücksichtigt werden. Immerhin bedeute die Ortsumgehung weniger Lkw- und Pkw-Verkehr in der Innenstadt.
Dagegen will die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Christiane Vollmer, neue Wege gehen – und auf den Bau verzichten: „Lasst uns andere Lösungsansätze finden als neue Straßen, um das Leben in Neuenrade attraktiver zu machen.“
Das Interesse an diesem Thema jedenfalls ist in Neuenrade vorhanden, das wurde schnell deutlich. Eventuell findet eine solche Trassenbegehung noch einmal an einem anderen Termin – und dann möglichst bei trockener Witterung statt – war deshalb von den Grünen und der Interessengemeinschaft zu hören.