Ulrike Schiller schilderte den organisatorischen Aufwand, der mit der Tafel verbunden ist und gab auch Einblick in Probleme: Die Ehrenamtlichen werden immer älter, es fehlen jüngere Männer, die auch mal anpacken könnten, um eben den Lieferwagen auszuladen. Daher ihr Aufruf: „Wir brauchen junge Männer.“ Sie berichtete von der schwierigen Coronazeit; dass der Bedarf steige und dass die Tafel erst wieder einen Bedürftigen zulassen könne, wenn jemand anderes nicht mehr bedürftig sei. Es sei zudem schwierig, an günstige Lebensmittel heranzukommen. Die Supermärkte würden nun anders disponieren und abends noch schnell Lebensmittel zu Schnäppchenpreisen unter die Leute bringen.
Immer mehr müsse zugekauft werden, um für alle eine Mahlzeit zur Verfügung zu stellen. Mittwochs ziehe man los, um die Zukäufe zu tätigen. Und das sei nicht einfach. Nicht überall sei alles Notwendige zu bekommen, sodass es manchmal auch eine logistische Herausforderung sei. Schiller berichtete von herzerwärmenden Geschichten, wenn Hilfe echte Freude bringe. Aber sie berichtete auch, dass zu helfen nicht einfach sei und man Grenzen ziehen müsse. Bei den Vorstandsfrauen der Caritas traf sie einen Nerv. Es handelt sich dabei schließlich um erfahrene Frauen, die schon mit manchem Schicksal oder besonderen Lebensumständen ihrer Schützlinge zu kämpfen hatten und dennoch immer wieder das christliche Gebot der Nächstenliebe leben.
Für die Kunden der Tafel sei vor allem eines schwierig: Die Scham zu überwinden und die Hilfe anzunehmen. Insbesondere Rentnern falle es schwer. Zur Klientel gehören überwiegend Menschen, die von Hartz IV leben müssen oder jene, die Alleinverdiener seien und nicht üppig entlohnt würden. Auch Flüchtlinge, in letzter Zeit auch Ukrainer, würden die Hilfe in Anspruch nehmen.
Wie auch immer: Die Caritas spendet gerne. So übergaben die Vorstandsfrauen um Claudia Kaluza symbolisch den Geldbetrag an Ulrike Schiller. Die freute sich und will das Geld unter anderem für die Zukäufe einsetzen.