Sicherer Platz für Figuren gesucht

Oma Herta und Schröder-Schmallenkamp warten auf ihre Sanierung und einen neuen Standort.
Neuenrade – Oma Herta und Schröder-Schmallenkamp sitzen auf der Bank im Schuppen und sehen etwas derangiert aus. Kein Wunder – übel hat man mit ihnen mitgespielt. Die beiden lebensgroßen Betonfiguren haben unter Vandalismus gelitten (wir berichteten). Zudem weist Schröder-Schmallenkamps Bein Risse auf. Ein Transportschaden. Inzwischen müssen sie ihr Dasein seit immerhin zwei Jahren im Außenlager der Kinderkunstwerkstatt (Kiku) fristen.
Standort vor Sanierung
Dass sie nicht schon längst wieder auf ihren bislang angestammten Plätzen an der Altstadtbushaltestelle Zweite Straße Oma Herta) und beim Karussell Karlo (Schröder-Schmallenkamp) sitzen, hat indes seinen Grund. Sie sollen nämlich woanders hin. Doch es gibt – so der Stand von Ende Februar – noch keine adäquaten Standplätze. „Nach dem Gespräch beim Bürgermeister im vergangenen Jahr habe ich nichts mehr gehört“, sagte Annette Kögel, Künstlerin und Mitarbeiterin der Kiku, auf Nachfrage der Redaktion. Aber diese Angabe zu den Standplätzen möchte Annette Kögel gerne von der Verwaltung haben, bevor sie mit ihrer Arbeit beginnt. Sie habe keine Motivation, die beiden Figuren mühevoll zu sanieren, damit sie wieder demoliert würden, weil es keinen einigermaßen abgesicherten und gut einsehbaren Standort gebe.
Viele Stunden Arbeit
Schröder-Schmallenkamp habe Haarrisse an den Knien, welche mit Sekundenkleber abgedichtet werden müssten. Abgeschlagene Elemente müssten mit Beton nachgeformt werden, alles werde dann abgeschliffen und nachgestrichen. „Viele Stunden Arbeit“ im zugigen Schuppen seien damit verbunden, schätzt Kögel. Dass die Figuren demoliert wurden, ist mehrfach im Laufe der Jahre geschehen. Mit roher Gewalt wurden die Figuren beschädigt, Elemente abgeschlagen. Kunst im öffentlichen Raum und offenbar besonders in Neuenrade, hat es schwer. Denn auch die Gassenwächter wurden einst demoliert. Sie stehen nun gut sichtbar – allerdings ohne Aufsätze – im Stadtpark.
Am besten im Sichtbereich von Kameras
Am liebsten wünscht sich Kögel für die Betonfiguren „einen halb-öffentlichen Bereich, der vielleicht auch Kameras in der Nähe hat. Die Figuren sollten dort stehen, wo man sie leicht kontrollieren kann“. Ein derartiger Platz würde den beiden Figuren, die durchaus schon identifikationsstiftend oder zumindest vielen Neuenradern gut bekannt sind, sicher bestens zu Gesicht stehen. Künstlerin Annette Kögel ließ durchblicken, dass sie an einem guten Standort halbwegs vor mutwilliger Beschädigung geschützt seien.
Figuren sollen nicht versteckt werden
Irmhild Hartstein, Neuenrader Künstlerin und Abteilungsleiterin Bildende Kunst beim Kulturnetzwerk Forum Neuenrade, ist mit Annette Kögel auf einer Linie und gibt ihr Recht. Auch hatte sie jüngst mit Bürgermeister Antonius Wiesemann (CDU) gesprochen, der als Standort den Park in der Villa am Wall vorgeschlagen habe. Das missfällt Irmhild Hartstein, Schöpferin von Oma Herta. Sie moniert: „Da sieht die Figuren ja niemand.“ Sie kann sich durchaus vorstellen, dass die beiden Figuren am neugestalteten Bürgermeister-Schmerbeck-Platz einen schönen Platz finden.
Bürgermeister Antonius Wiesemann bleibt gelassen. „Wir sind im Gespräch. Gemeinsam werden wir einen schönen Standort finden.“
