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Schäden in Affeln und Blintrop

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Von: Peter von der Beck

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Land unter hieß es für kurze Zeit in Affeln: Da überschwemmten Wassermassen vermischt mit Schlamm, Holzscheiten und Geröll den Bereich um das Landmaschinenheim Mühlenstraße / Zur Drift.
Land unter hieß es für kurze Zeit in Affeln: Da überschwemmten Wassermassen vermischt mit Schlamm, Holzscheiten und Geröll den Bereich um das Landmaschinenheim Mühlenstraße / Zur Drift. © Feuerwehr Neuenrade

Während am späten Montagabend in Neuenrade und Küntrop nur ein etwas kräftigerer Landregen herunterkam, so hieß es in Blintrop und vor allem auch in Affeln und Altenaffeln „Land unter“ – aber auch nur für kurze Zeit. Als die sturzbachartigen Regenfälle nachließen, floss das Wasser flott ab. Zurück blieb dann Geröll und Schlamm und zuweilen das Wasser in den Kellern. So war in Blintrop/Niedernhöfen vor allem der Hof Cormann betroffen, hier schädigten die Wassermassen auch anliegende Wohnräume.

Neuenrade – In Affeln war – wie immer – der Bereich Zur Dirft und Mühlenstraße betroffen. Hier waren die Fluten von den höher liegenden Flächen gekommen. Kies, Geröll und Schlamm sowie die schiere Wassermenge überforderte sämtliche Kanäle und Einlässe in dem Bereich. Ruckzuck stieg hier das Wasser kniehoch. Ein großer Holzstapel wurde weggeschwemmt, die Holzscheite verteilten sich überall.

Die Löschgruppe Affeln half. Hier wurden Kanaldeckel geöffnet und nach Möglichkeit das Wasser aus Kellern abgepumpt. An der Affelner Mühle wurde von der LG Küntrop die überflutete Straße freigeräumt und Keller ausgepumpt. Hilfreich war nach dem Regen der Einsatzder Firma Klöwer, die mit entsprechendem Gerät half, den Schlamm loszuwerden.

Der Meinerzhagener Martin Hinnenberg rettet einen der Dachse mit einem Kescher.
Der Meinerzhagener Martin Hinnenberg rettet einen der Dachse mit einem Kescher. © von der Beck

Kurios: In Blintrop gab es besondere Flutopfer. Drei junge Dachse hatten sich vor den Wassermassen im Feldgraben mitten auf der Marktstraße in trügerische Sicherheit begeben. Ein Autofahrer aus Meinerzhagen, Martin Hinnenberg, hatte Mitleid und bemühte sich die Tiere von der Straße zu bugsieren. Anwohner besorgten ihm einen Kescher, mit dem er eins der Tiere einfing und mit den übrigen Geschwistern zusammenbrachte. Die Tiere waren verängstigt und knurrten lautstark. Feuerwehrsprecher Nils Kohlhage vermutete, dass der Bau der Tiere überflutet worden war.

Kohlhage wies darauf hin, dass die Feuerwehr vor allem im Sinne der Gefahrenabwehr handele (Strom und Öltanks) und nicht immer personell in vollem Umfang helfen könne.

„Insgesamt waren alle Kräfte der Feuerwehr Neuenrade im Einsatz.“ Auch wenn erneut durch eine Überflutung erheblicher Sachschaden entstanden sei, sei man im Vergleich zum Hochwasser 2021 glimpflich davongekommen. Glücklicherweise seien keine Personen zu Schaden gekommen. Erstaunlicherweise seien Küntrop und die Stadtmitte komplett verschont geblieben. „Insgesamt waren unsere Kräfte über vier Stunden im Einsatz.“

In Blintrop kamen noch jede Menge dicke Hagelkörner herunter.
In Blintrop kamen noch jede Menge dicke Hagelkörner herunter. © von der Beck, Peter

Bauamtsleiter Marcus Henninger sagte zu den neuralgischen Stellen, dass man seitens der Stadt bereits Verbesserungen unternommen habe. Die Stadt schaue – auch in Zusammenarbeit mit dem Kreis – wo man etwas verbessern könne.

Dabei gehe es um Entsiegelung von Flächen, aber auch die Schaffung von Retentionsraum. Kanäle einfach zu vergrößern, funktioniere in der Regel nicht.

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