Riesenrad, Profi-Einsatz und Freibier: Nächstes Getrüdchen mit vielen Neuerungen

Stimmengewirr, Lachen und unverkennbarer Sauerkraut-Geruch, der auf den Gertruden-Teller hindeutet: Wer am Mittwochabend an der Gaststätte Zur Linde vorbeispazierte, dem war klar: Hier tagt das Gertruden-Komitee. Am Ende der Versammlung standen viele positive Ergebnisse.
Neuenrade – Die Stimmung war bestens, beinahe ausgelassen – nach drei Jahren Corona-Pause grassiert endlich wieder das Gertrüdchen-Fieber. Komitee-Vorsitzender und Bürgermeister Antonius Wiesemann freut sich, dass die Neuenrader im nächsten Monat, vom 17. bis zum 19. März, nach der langen Durststrecke endlich wieder feiern dürfen. „Es gibt viele Neuerungen, es wird ein tolles Gertrüdchen“, verspricht Wiesemann.
Nachdem zahlreiche Vereine signalisiert hätten, dass sie nicht genügend Man-Power hätten, um sich während des Traditionsfestes einzubringen, habe man sich entschieden, den Betrieb der Gertrüdchen-Gasse in professionelle Hände zu legen: Die Firma Hochton Veranstaltungstechnik-Dienstleistung aus Balve übernimmt.
Zwar habe der Neuenrader Wirteverein – der beim Fest einen eigenen Bierwagen betreiben wird – erklärt, diese Aufgabe vielleicht auch stemmen zu können, doch stelle Hochton auch mit Blick auf die technische Ausstattung ein Rundum-Sorglos-Paket zur Verfügung. „Das wäre ansonsten schwierig geworden“, so Wiesemann.
Zur Finanzierung werde das Stadtmarketing beitragen, auch die Kommunalpolitiker hätten zugestimmt, einen Zuschuss aus dem städtischen Haushalt zu gewähren. Zudem gebe es zahlreiche Sponsoren: Banken, heimische Firmen und unter anderem die Veltins-Brauerei.

Bei ihnen bedankte sich Wiesemann – und wies auch auf eine Kostensteigerung an anderer Stelle hin: „Wir haben den Sicherheitsdienst aufgestockt“ berichtete er, dass die Security den Festplatz auch in den Nächten von Donnerstag auf Freitag und von Sonntag auf Montag im Blick habe.
Wie gewohnt können sich die Neuenrader und ihre Gäste auf die Hobbykunst-Ausstellung freuen, die parallel zum Gertrüdchen im Kaisergarten-Saal stattfindet. Auch eine Shopping-Tour ist während des Festes außer der Reihe möglich: Wie in den Jahren vor Corona ist anlässlich des Gertrüdchens ein verkaufsoffener Sonntag genehmigt worden.
Neu ist die ökumenische Andacht, die am Sonntag ab 11 Uhr stattfinden soll. Anschließend ist erstmals ein Fassanstich durch den Bürgermeister geplant. „Und dann gibt es Freibier“, kündigte Wiesemann an, dass der Festsonntag attraktiver gestaltet werden solle.
Mehr Besucher verspricht sich das Gertruden-Komitee auch durch die Verlegung des Peitschenknalls am Samstag: Diese offizielle Eröffnung des Festes ist am 18. März für 11 Uhr statt wie bisher für 10.30 Uhr geplant. Dass kurz zuvor im Rathaus ein bedeutendes Geheimnis gelüftet werden solle, kündigte der Komitee-Vorsitzende ebenfalls an.
Dabei geht es um das gehaltvolle Gertrüdchen-Getränk, das jahrelang unter dem Namen Buba-Bitter bekannt war, diese Bezeichnung aber nicht mehr tragen darf. „Ich habe herausgefunden, wo der Neuenrader Schnaps wirklich herkommt“, erklärte Wiesemann. Details werde er im Rahmen der Sitzung des Gertruden-Komitees vor dem Peitschenknall verraten.
Dagegen ließ Sabine Rogoli, Abteilungsleiterin des Ordnungsamtes und Marktmeisterin, schon jetzt die berühmte Katze aus dem Sack – und verriet, dass auf dem Festplatz ein ganz besonderes Großfahrgeschäft aufgestellt werden soll: ein 29 Meter hohes Riesenrad, das Autofahrer ebenso wie das Fahrgeschäft „Extreme“, sogar von der Bundesstraße aus sehen könnten.
Insgesamt stünden sieben Karrussels zur Auswahl – darunter gleich vier Großfahrgeschäfte. Besonders günstig sei der Fahrspaß am Freitag zwischen 15 und 15.30 Uhr: „Dann ist Happy-Hour.“
Sabine Rogoli berichtete dem Gertruden-Komitee unter anderem von 23 teilnehmenden Schaustellern, 40 erteilten Absagen und der großen „Pferdeabteilung“, die das Fest erstmals auch am Sonntag bereichern werde.
„Die Tiere können in Paddocks frei herumlaufen“, erklärte die Marktmeisterin, um anschließend noch auf eine weitere, neue Attraktion hinzuweisen: den italienischen Markt auf dem Platz der Generationen, den sich Feinschmecker und Freunde der italienischen Küche keinesfalls entgehen lassen sollten.