Queen-Songs in der St. Lambertus-Kirche

Neuenrade - Eine Quetschkommode, die Songs von Queen und ganz viel farbiges Licht – schon ist das Programm des Duos „The Royal Squeeze Box“ fast fertig. „Die königliche Quetschkommode“, wie Akkordeonspieler Roman D. Metzner zu Beginn übersetzte.
Ausverkauft war die St. Lambertus-Kirche in Affeln, als er gemeinsam mit Sänger Aaron Perry in dem kunstvoll illuminierten Gotteshaus unsterbliche Songs aus der Feder von Freddie Mercury, Brian May und Roger Taylor zum Besten gab.
Queen-Klassiker
Ist ein Akkordeon das richtige Instrument für „Somebody to Love“, „Good old-fashioned loverboy“ und „A kind of magic?“ „Mit Einschränkungen ja“, muss man nach dem Konzert zugeben. Auch wenn man bei „We will rock you“ die dazukommende Gitarre vermissen mochte.
Aber ein Akkordeon leistet einiges, und so hatte das Publikum viel Freude an diesem Rundgang durch das Queen-Gesamtwerk mit vielen vertrauten Hits.

Und es gab einige Gelegenheiten, den beiden Musikern zur Seite zu stehen und beispielsweise bei „We will rock you“ das rhythmische Handklappern hinzuzufügen. „Es hat niemand zufällig eine Fahrradklingel dabei?“, fragte Roman Metzner vor dem „Bicycle race“ und erntete ein deutlich vernehmbares Rascheln vieler Schlüsselbünde.
Und auch sonst waren die Besucher geneigt, nicht nur zu klatschen, sondern auch ein bisschen mitzusingen. „We are the champions“, der Klassiker der Fußballstadien, bot dazu eine besonders gute Gelegenheit. Es kam sogar der Moment, als eine ganze Kirche schunkelte – nur gut, dass gerade Karnevalszeit ist.
Musik macht Freude
Für Sänger Aaron Perry war jenes kleine Stückchen Opernmusik, dem Freddie Mercury den Titel „Bohemian Rhapsody“ gab, naturgemäß eine besondere Herausforderung. Freude machte auch das gute alte „Radio Gaga“. Es galt der Grundsatz: Wiederhören macht Freude.
Dabei war es ein bisschen schade, dass Feinheiten der Musik von Freddie Mercury und Queen in der etwas monotonen Kraft des Verstärkers untergingen. Der Umgang mit diesem großartigen Kapitel der Musikgeschichte war dadurch weniger subtil und vielfältig, als er es eigentlich verdient.

Dass die beiden Musiker die Zugabe „The great pretender“ zum Anlass für einen kleinen Spott über ihr eigenes Blendwerk machten, ließ aufhorchen.
Aber das Ganze machte letztlich viel Spaß, und auch die Kirche selbst genoss das bunte Licht auf ihren romanischen Bögen und auf ihrem schönsten Ausstattungsstück, dem flandrischen Schnitzaltar. Der soll sich allerdings darüber beschwert haben, dass er zur Kulisse degradiert wurde.