Pilotprojekt kommt an

Die Initiatioren der städtischen Jugendabteilung freuen sich: Der Versuchsballon hatte Erfolg. 17 Kinder im Grundschulalter besuchen das Sportangebot der Stadt, das erstmals in den Weihnachtsferien läuft.
Neuenrade – Sport als Ferienangebot hat in Neuenrade inzwischen sehr viel größeren Zuspruch gefunden. Die vom Jugendnetzwerk angepriesene Sportwoche trifft auf unerwartet große Resonanz. Daniel Schwebe, Pädagoge bei der Stadt Neuenrade, freut sich jedenfalls über 17 Kinder, die sich derzeit von morgens bis zum späten Nachmittag in der großen Turnhalle tummeln. Es ist das erste Mal, dass die Verantwortlichen der Stadt Neuenrade auf diesem Wege auch ein Angebot in den Weihnachtsferien vorhalten. „Das ist ein Pilotprojekt, deshalb haben wir auch zunächst nicht mit so vielen Kindern gerechnet,“ sagte Daniel Schwebe.
„Alles außer Fußball“
Und die Kinder amüsieren sich sichtlich bestens: Sie lachen lautstark, rufen und spielen eine Art Handball. Die beiden Studenten Rico und Lars haben die Sache gut im Griff und sie trainieren mit den Jungen und Mädchen der Jahrgänge 2012 bis 2015 allerlei Ballspiele. „Wir machen alles außer Fußball,“ sagt Lars.
Im Laufe der Woche werden diverse Sportarten – darunter Basketball – geübt und gespielt. Am Freitag haben die Kinder einen Wunschtag und können spielen, was sie möchten. Die Gruppe der Grundschulkinder ist gut gemischt: Die Hälfte sei schon trainiert im Umgang mit dem Ball, die andere lerne gut dazu. Rico und Lars sind die Aufpasser und zumindest Rico Gutschlag studiert Sport auf Lehramt und trainiert Handball-Arbeitsgemeinschaften an einem Hagener Gymnasium, hat reichlich Trainings- und höherklassige Spiel-Erfahrung als Handballer. Er ist Co-Trainer der C-Jugend beim VfL Eintracht Hagen. Neuenrade ist ihm nicht unbekannt: Er war mit in das Projekt „Bälle in die Hände“ mit Kitas involviert, hat mit den Kindern gearbeitet, war an entsprechenden Testungen beteiligt und hat eine Bachelor-Arbeit geschrieben. „Entwicklung der Bewegungsfertigkeit im Werfen, Fangen und Prellen bei Vorschulkindern“ ist die wissenschaftliche Arbeit überschrieben.
Durch das von Schwebe und Co initiierte Projekt „Bälle in die Hände“ flossen viele Landes-Fördermittel nach Neuenrade und es ist ein Netzwerk entstanden, an dem Sportwissenschaftler der Uni Bochum, fünf Kitas der Stadt Neuenrade, die Grundschule, der Stadtsportverband und der TuS Neuenrade beteiligt sind. Sport – auch jenseits von Fußball – ist sicherlich verstärkt in den Fokus gerückt. Kinder profitieren, haben ihre Fertigkeiten verbessert.
Und eine nicht unbegründete Hoffnung äußerte jüngst Dr. Jörn Uhrmeister von der Fakultät für Sportwissenschaft an der Universität Bochum bei einem Treffen in Neuenrade: „Ich hoffe, dass bei den Kindern die Saat für lebenslangen Sport gelegt wurde.“ Die Handballabteilung des TuS profitiert schon jetzt: Rund 40 Kinder kamen zu einer Auftaktveranstaltung des Vereins und sind immer noch dabei.
