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Niederheide komplett überwacht

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Von: Peter von der Beck

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Einige Schäden – hier das zerdepperte Sicherheitsglas im Eingang der kleinen Turnhalle – hat die Stadt noch nicht reparieren können.
Einige Schäden – hier das zerdepperte Sicherheitsglas im Eingang der kleinen Turnhalle – hat die Stadt noch nicht reparieren können. © von der Beck

Nach Silvester-Vandalismus: Mehr Kameras / Kritik aus der Politik

Neuenrade – Die Zerstörungen am Vorabend von Silvester waren wochenlang Gesprächsthema in Neuenrade, immer noch steigt bei manchen der Blutdruck, wenn sie auf diesen Vandalismus an öffentlichem Eigentum zu sprechen kommen. Noch immer ist die Polizei mit Ermittlungen befasst, doch es zeichnet sich wohl ab, dass die Taten vermutlich ungesühnt bleiben. Noch steht eine Vernehmung aus, doch die Polizei verspricht sich nicht all zu viel davon.

Für erste Reparaturen schon mal 15000 Euro ausgegeben

Polizeisprecher Marcel Dilling sagte zum Ergebnis der bisherigen Ermittlungen: „Wir haben noch keinen konkreten Tatverdacht. Die Videoaufzeichnungen bringen uns nicht weiter, auch mehrere Vernehmungen haben nichts ergeben.“ Es sei eben schwierig.. Bis jetzt seien die Ermittlugnen zu den Hinweise im Sande verlaufen. Den Vandalismus an der Niederheide stuft der Polizeisprecher als schon erheblich ein. Man habe zwar immer wieder Vorkommnisse wie jüngst eine brennende Mülltonne in einem anderen Bezirk der Märkischen Kreises, aber diese Dimensionen wie in Neuenrade seien schon nicht mehr Standard. In Neuenrade sind durch Vandalismus an Turnhalle und diversen Eingangstüren Schäden – ursprünglich auf 40 000 Euro geschätzt – entstanden. Inzwischen wurden erste Reparaturen für 15 000 Euro vorgenommen. „Und wir sind bei weitem noch nicht fertig,“ sagte Amtsleiter Marcus Henninger.

Kameras und Bewegungsmelder

Erste technisch-juristische Konsequenzen hat die Stadtverwaltung in Person von Ira Valsamidou schon gezogen: „Wir haben eine Begehung mit der IT und den Hausmeistern unternommen und wir werden jetzt noch weitere Kameras und Bewegungsmelder installieren. Dann ist die Niederheide eigentlich komplett überwacht.“

Auch das Jugendzentrum Kamera

Man habe ebenso mit Vermüllung ein Problem und auch das Jugendzentrum werde nun eine Kamera bekommen. Schade sei, dass es an der großen Turnhalle nun nicht mehr die verglasten Wände gebe, die hat man zugemauert. Aber: Es werde ein Projekt angeleiert, diese Wand mit der Hilfe von Jugendlichen von außen zu gestalten.

Kritik aus der Politik

Die Kritik der Politik an der Jugendarbeit, die in manchen Haushaltsreden durchdrang, empfindet Valsamidou „als naiv“. So hieß es von der SPD, dass man dafür gesorgt habe, einen Streetworker einzustellen, den Neuenrader Ordnungsdienst personell aufzustocken. Und die Conclusio der SPD: „Jetzt müssen wir feststellen, es hat alles nichts genützt.“ Der Bürgermeister im Verein mit dem Landrat als Kreispolizeichef müsse eine gute Strategie gegen den Vandalismus präsentieren. Auch von den Grünen hieß es, dass man viele Ressourcen in die Jugendarbeit investiert habe. Aber man habe offenbar enorme Schwierigkeiten, die beteiligten Jugendlichen zu erreichen.

Einladung ins Jugendzentrum

Valsamidou sagte, dass es eben ein paar Gruppen gebe, die sich entzögen. Sie lädt jedenfalls die Politiker ein. In Absprache mit Daniel Schwebe könnten die Politiker gerne im Jugendzentrum vorbeischauen, mit den Jugendlichen reden und sich ein Bild machen. Lob gab es von ihr für den Vorsitzenden des Ausschusses für Schule, Sport, Jugend und Soziales. Malik Neuhaus sei bei diesen Themen sehr engagiert.

Nicht jeder Jugendliche ist zu erreichen

Erziehungswissenschaftler Daniel Schwebe sagte auf Nachfrage: „Ich kann nicht jeden Jugendlichen erreichen. Und manche sind resistent gegen jegliche Ansprache. Das ist eben so im Leben.“ Angesichts der Schäden habe das Ganze auch für ihn eine Dimension erreicht, beider Sozialpädagogik nicht greife. strafrechlich sei hierzu handeln.

Erste Schäden hat die Stadtverwaltung reparieren lassen: Zugemauert wurde die einst dekorativ mit Glas-Elementen versehene Seitenwand der Turnhalle, welche die Vandalen zerdeppert hatten. Jetzt ist es eben düster in der Halle.
Die dekorativen Glaselemente wurden nicht ersetzt, sondern zugemauert. © von der Beck, Peter

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