Der Kulturbereich, so wie ihn der Neuenrader heute kennt, begann für die gelernte Sozialpädagogin („meine heimliche Leidenschaft“) 1980 mit einem Sprung ins kalte Wasser. Es galt im Kaisergartensaal sechs große Veranstaltungen zu etablieren und dafür auch 300 Abonnenten zu gewinnen. Ein Ziel, das sie, die Theater und Musik liebt, über all die vielen Jahre immer erreicht hat. Und es hat ihr Spaß gemacht. Klar, dass sie Unterstützung erfahren hat. Lob gibts von ihr für Sebastian Schneider, der die Bühnentechnik im Kaisergartensaal etabliert hat. Lob gibt es von ihr für Josef Brockhagen, den kulturaffinen CDU-Politiker, der zudem so manches Spendentor geöffnet hat. Auch einige Unternehmer haben laut Arens vieles möglich gemacht. 1980 durfte sie auch gleich die Bücherei mit aufbauen. 1981 gabs dann zeitgleich mit der Einweihung des neuen Festsaals eine Eröffnungsfeier mit Kunstmaler Paul Seuthe. Arens hatte auch das möglich gemacht. Es gibt weitere Dinge wie die Geschäftsführung des Heimatvereins und die Etablierung eines ordentlichen Archivs – im Verein mit Dr. Kohl – einschließlich säurefreier Kartons in der Villa am Wall. Bei „Schule von 8 bis 1“ kümmerte sie sich – mit Dr. Kohl – Mitte der 90er Jahre um Aufbau und Organisation. In Sachen Kultur kommt auch noch die Villa am Wall als Veranstaltungsort hinzu, der Kulturschuppen ist 2005 auch noch dabei; 650-Jahr-Feier der Stadt Neuenrade; Organisation Kreisheimattag und Organisation der Betreuungsmaßnahmen für die Etablierung der OGS, Aufbau der Mensa einschließlich Möbel und Beschaffung, 2007 Geschäftsführung des Forum Neuenrade – Monika Arens machts.
100 Jahre Burgschule mit Zirkus im Stadtpark, Festschrift, 100 Jahre Rathaus mit Tag der offenen Tür – es gab für sie reichlich zu organisieren. Es waren sehr arbeitsreiche Jahre. „Ich hab immer nur genickt,“ sagt sie. Mental war sie auch nach der Arbeit mit all diesen Dingen befasst. Der Erfolg habe ihr dabei die Freude an der Arbeit erhalten. Auch krank sei sie arbeiten gegangen. Mit Sasse kamen ab 1999 mehr Veranstaltungen, auch Ideen entwickelte man gemeinsam. Und die Sache mit der Gemeinschaftsschule war auch noch. Mal schnell den Schulentwicklungsplan schreiben, um Möblierung kümmern, immer mal schnell eine Vorlage schreiben. „Es war belastend,“ sagt sie. Doch für sie hat sich die Arbeit gelohnt. Zehn Jahre HQS wurde jetzt gefeiert. Sie ist stolz darauf, ihren Beitrag geleistet zu haben.
Ehrgeiziger hätte sie sein müssen, zitiert sie ihren Mann. Doch das sei alles nicht einfach gewesen mit Familie. Jetzt hätten sich die Zeiten geändert, Beruf und Job oder Karriere mit Familie zu vereinbaren sei heutzutage einfacher, doch damals, 1988, habe es zum Beispiel „nur ein Jahr Erziehungsurlaub“ gegeben.“
Neuenrades Kulturfrau blickt nicht mit Bitterkeit zurück: „Ich habe ein absolut erfülltes Berufsleben gehabt und es war nie langweilig.“ An jedem Tag wusste man nicht, was kommt: Sei es mit Bürgermeister und MVG den öffentlichen Nahverkehr für Schüler zu verbessern, Ferienbetreuung neu einzustielen, Vertragsverhandlungen mit einer Künstleragentur oder mit absurdem Verhalten von Promi-Künstlern kurz vorm Auftritt klarzukommen. „Ich dachte, das geht so weiter, dann kam Corona.“ Und die Zeiten änderten sich: So kam sie nicht umhin, ihren Pensionsantrag einzureichen. Dass Jan Riecke nun ihr Nachfolger wird, freut Monika Arens. Aber sie fragt sich durchaus: „Ob überhaupt einer merkt, dass ich weg bin?“
Wertschätzung für sie als Person und ihre Arbeit bringt auf jeden Fall jemand mit, mit dem sie 16 Jahre zusammengearbeitet hat: Klaus Peter Sasse. Er blickt zurück und sagt von ihr: „Es gab kein Problematisieren von Dingen, die getan werden müssen.“ „Absolutes Vertrauen“ habe er gehabt, was „die Zuverlässigkeit der Aufgabenerfüllung“ anbelangt. Und: „Die Schnittmenge zwischen Erwartung und Aufgabenerfüllung auf ihren Fachgebieten Schule und Kultur, die ging verdächtig nahe gegen 100 Prozent. Von Klaus Peter Sasse heißt es noch abschließend: „Es war eine sehr schöne Zeit der Zusammenarbeit!“
Monika Arens blickt auch auf viele schöne Kultur-Veranstaltungen zurück. Unter anderem ist ihr „Buena Vista Social Club“ im Gedächtnis geblieben, das Tanztheater Blackout hat ihr Vergnügen bereitet, der Pianist Joja Wendt oder der eine oder andere kauzige Künstler. Monika Arens hat keinen konkreten Plan für ihren neuen Lebensabschnitt. Aber sie wird nun viel mit ihrem Mann wandern und „in der Sorpe schwimmen“. Das Ehepaar hat sich unlängst einen Wohnwagen zugelegt, der dort steht. „Auch einmal in Ruhe kochen – auch das hat sich Neuenrades Kulturfrau vorgenommen.