Prügel-Attacke nicht aufgeklärt
Neuenrade – Nicht aufgeklärt werden konnte im Amtsgericht Altena die Prügelattacke für einen 28-jährigen Zeugen.
Die beiden Angeklagten (20 und 18) wurden freigesprochen. „Ich war an dem Tag nicht da und habe ihn nicht verprügelt“, versicherte der 18-Jährige. „Ich kann auch nur sagen, dass ich nicht da war“, verteidigte sich der 20-Jährige.
Einiges sprach dafür, dass die beiden die Wahrheit sprachen. Denn das Opfer der Prügelattacke hatte nur ein sehr unklares Bild von den beiden Tätern und war nur auf eher zweifelhaften Umwegen auf die Idee gekommen, dass ihm die Angeklagten übel mitgespielt hatten.
Das Opfer schilderte die Ereignisse: Eigentlich habe er am 9. April dieses Jahres mit einem Begleiter nach Werdohl fahren wollen. Dann habe ihn dieser Zeuge, der nicht ins Amtsgericht gekommen war, aber überredet, zur Grillhütte am Waldstadion zu fahren. Dort „kamen zwei Leute auf mich zu, warfen mich zu Boden und traten auf mich ein“, erinnerte sich der 28-Jährige, der mehrmals versucht hatte zu fliehen.
Gegenüber seinem Begleiter äußerte er den Verdacht, dass dieser die Abreibung eingefädelt hatte. Denn kurz nach der gemeinsamen Ankunft an der Grillhütte hatte sich der Begleiter angeblich zum Pinkeln verabschiedet. Die minutenlangen Hilfeschreie des Opfers habe er nicht gehört, soll er nach seiner Rückkehr erklärt haben.
Aus viel größerer Entfernung eilte allerdings ein anderer Bekannter zu Hilfe. Wirklich erkennen konnte der 28-Jährige seine Peiniger zu dunkler Stunde nicht. Einen der Angeklagten hätte er aufgrund langer friedlicher Nachbarschaft sogar wiedererkennen können. Den Anderen „kenne ich gar nicht“, erklärte der Zeuge.
Staatsanwältin Nicole Kersebaum fasste das Ergebnis der Beweisaufnahme knapp zusammen und beantragte einen Freispruch: „Er hat die Täter nicht erkannt. Der Tatverdacht beruht auf vagen Vermutungen.“ Richter Dirk Reckschmidt folgte diesem Antrag und sprach die beiden Angeklagten frei.
Auch er wunderte sich allerdings darüber, dass der Begleiter des Prügel-Opfers „merkwürdigerweise plötzlich im Wald verschwunden ist“.