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Stadtwerke lassen Brunnen bohren

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Von: Peter von der Beck

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Trinkwasser ist ein wichtiges Lebensmitteln. In Neuenrade hat es eine sehr gute Qualität
Trinkwasser ist ein wichtiges Lebensmitteln. In Neuenrade hat es eine sehr gute Qualität © Angelika von der Beck

Ein fast 100 Meter tiefer Brunnen soll in Altenaffeln die Quelle entlasten und ein weiteres Standbein bei der Wasserversorgung bilden.

Neuenrade – Um die Trinkwasserversorgung auf eine solidere Grundlage zu stellen, haben die Stadtwerke Neuenrade in Altenaffeln einen Brunnen bohren lassen. Hintergrund ist dabei auch die Trockenheit der vergangenen Jahre.

Im Laufe des Jahres wird der Brunnen angeschlossen

„Der Brunnen soll eine zusätzliche Möglichkeit sein, ein zusätzliches Standbein“, sagte Jörg Bartelt, Ingenieur für Siedlungswasserwirtschaft bei den Neuenrader Stadtwerken. Es gehe vordringlich darum, die Altenaffelner Quelle zu entlasten. Die Bohrung erfolgte bereits im Frühjahr vergangnen Jahres, doch der Brunnen ist noch nicht an das Netz angeschlossen. Das soll im Laufe des Jahres geschehen.

Je tiefer, um so mehr Wasser

Wie Bartelt weiter erläuterte, sei man bei der Bohrung schon nach ein paar Metern auf wasserführende Schichten gestoßen, doch man habe eben viel tiefer bohren lassen, um gesichert auf wesentlich mehr Wasser zu treffen. „Es ist ein bisschen Glücksache“, ließ Bartelt durchblicken. Man könne eben nie sagen, wo im Boden wie viel Wasser zu finden sei. Es gebe dafür Anzeichen wie kleine Springen und natürlich habe es auch ein Gespräch mit einem Geologen gegeben. Doch Probleme seien seiner Kenntnis nach nicht aufgetreten. Die Brunnenbohrer hätten durch die diversen Schichten problemlos gebohrt. Der Sauerländer Untergrund sei kein Hindernis gewesen.

Mehrere Tiefbrunnen

Der neue Brunnen in Altenaffeln ist nicht der einzige in Neuenrade. Weitere drei Tiefbrunnen gibt es, die allerdings schon bei 60 Metern enden. Hinzu kommen zwei Quellen und Verbundleitungen zu Nachbarkommunen. Blintrop hat seinen eigenen Wasserbeschaffungsverband. Das Brunnenprinzip ist dabei nicht so kompliziert. In der Regel wird der Brunnen durch außen geschlitzte Filterrohre ausgekleidet. Dann entsteht eine Wassersäule, deren Höhe überprüft werden kann. Und eine Pumpe fördert das Wasser eben nach oben. Das Wasser muss natürlich geeignet sein – dazu gibt es entsprechende Analysen – und normalerweise kommt es dann in einen Vorlagebehälter.

Gute Wasserqualität

Für den Tiefbrunnen in Affeln haben die Stadtwerke nun die wasserrechtliche Erlaubnis dort 140 Kubikmeter zu fördern. Man gehe aber davon aus, 80 bis 90 Kubikmeter pro Tag zu fördern, um die Quelle entsprechend zu schonen, erläuterte Bartelt. Die Wasserqualität im Stadtgebiet und in den Dörfern ist gut. Auch die Anteile von Nitrat, die anderswo wohl durch die Stickstoffeinträge per Landwirtschaft Schwierigkeiten bereiten, liegen weit unter den gesetzliche Grenzwerten. „Die Werte sind seit Jahren stabil“, sagte Marcus Henninger in seiner Funktion als Stadtwerkevorstand. Hinzu kommt, dass Landwirte nun in der Lage sind, den Dünger gezielt und besser portioniert aufzutragen.

Möglicherweise weiterer Brunnen

Möglicherweise wird es nicht die letzte Bohrung auf Neuenrader Stadtgebiet sein. „Wir überlegen derzeit, ob wir nicht noch einen weiteren Brunnen bohren“, sagte Henninger. Die Stadtwerke Neuenrade betreiben ein großes Wasserwerk mit Aufbereitung und zwei Vorlagenbehältern. Hinzu kommen vier Wasserhochbehälter. Einer fasst 1000 Kubikmeter, einer ist mit 500 und zwei sind mit je 140 Kubikmeter Speichervermögen verzeichnet. Das Wasserleitungsnetz in Neuenrade ist sage und schreibe 78 Kilometer lang. Es gibt 3200 Hausanschlüsse, die zum Teil mit zwei Druckerhöhungsanlagen und drei Pumpstationen bis zu den Haushalten verteilt werden. 570 000 Kubikmeter Trinkwasser fördern die Stadtwerke selbst, 130 000 Kubikmeter werden aus Altena und Balve zugekauft.

Von dem neue gebohrten Brunnen in Altenaffeln ist nicht viel zu sehen.
Von dem neue gebohrten Brunnen in Altenaffeln ist nicht viel zu sehen. © von der Beck

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