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Nerviger Motorradlärm

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Von: Peter von der Beck

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Die Aktion „Leiserbiker“ laufe mit der Positionierung des Schildes am Ende der gerade Strecke ins Leere und sei dann auch noch nicht unbedingt gut zu sehen, erklären manche Küntroper.
Die Aktion „Leiserbiker“ laufe mit der Positionierung des Schildes am Ende der gerade Strecke ins Leere und sei dann auch noch nicht unbedingt gut zu sehen, erklären manche Küntroper. © von der beck

Manch Küntroper leidet massiv unter Motorradlärm, andere finden Lkw-Verkehr schlimmer.

Neuenrade – „Die Nerven liegen blank“, schreibt ein Küntroper, der lieber anonym bleiben will, weil er sich „schon mal die Finger verbrannt“ habe. Am Wochenende zum und am 1. Mai sei es auch wieder besonders schlimm gewesen. Regelmäßig erreichen Beschwerden wegen Motorradlärms das Neuenrader Rathaus. Amtsleiter Marcus Henninger hat drei besonders stark betroffne Bereiche ausgemacht: Kohlberg, Affelner Mühle und Ortsausgang Küntrop in Richtung Balve. Bürgermeister Antonius Wiesemann könne nicht viel mehr tun, als die Beschwerden dann an die Polizei weiter zu reichen und, wann immer möglich, an die Vernunft der Menschen zu appellieren. Der Bürgermeister verwies auch auf die Aktion „Leiserbiker“ – eine Aktion des NRW-Verkehrsministeriums, mit der um Rücksichtnahme geworben wird.

„Es passiert nichts“

„Der Lärm der Motorräder ist mal wieder unerträglich. Wie es schon seit Jahren der Fall ist. Ich habe auch schon des Öfteren unseren Bürgermeister angeschrieben, aber der hat anscheinend anderes zu tun“, erklärt der Schreiber. „Seit Jahren wird die Straße zum Friedhof hoch gerast und es entsteht Lärm, der durch das ganze Dorf zu hören ist. Man kann nicht auf seiner eigenen Terrasse sitzen.“ Und es passiere nichts. Es gebe keine Kontrollen oder ähnliches zur Abschreckung. Das Aufhängen von Schildern wie „Ich bin #leiserbiker“ bringe nichts. Und er sei nicht der einzige im Dorf, den der Lärm störe.

Wahrnehmungsschwellen

Ein Besuch vor Ort im Bereich Schlader Weg und Freientroper Weg ergibt da ein eher differenzierteres Bild. Während den einen lärmende und rasende Mopeds stören, haben andere, die früher auch im Motorradclub waren, da eine höhere Toleranzschwelle. Sie stören sich eher am massiv gestiegenen Lkw-Verkehr und haben das Schlafzimmer durchaus auf die von der Straße abgewandte Seite verlegt. Ein anderer weiß von Motorradlärm „gar nichts“. Die Wahrnehmungsschwelle scheint also durchaus unterschiedlich zu sein und hängt von den persönlichen Lebensumständen und Wohnlagen zusammen.

Personalknappheit

Tatsache ist, dass Motorrad- und Motorenlärm nicht nur in Küntrop eine Rolle spielen. Das weiß man bei der hiesigen Polizei: Polizeisprecher Christoph Hüls verweist auf regelmäßige Kontrollen durch die Polizei, lässt aber auch die Personalknappheit nicht unerwähnt. „Wir können nicht überall gleichzeitig sein.“

Aktionen zur Sensibilisierung

Hüls berichtet von Kontrollen jüngst in Volkringhausen, auf kommunikative Aktionen. Kollegen würden bei Lärmverstößen und technischen Veränderungen rigoros Strafen aussprechen, zu laute Auspuffanlagen müssten an Ort und Stelle abgeschraubt werden. Grundsätzlich sei es mit den technischen Motorradzulassungen aber wohl schwierig. Abgasanlagen dürften unterschiedlich laut sein. Wenige laute Raser würden einiges verderben. „So ein paar Rücksichtlose werfen ein schlechtes Licht auf alle Motorradfahrer,“ sagte Hüls.

Die gerade Strecke am Ortsausgangs Küntrop in Richtung Balve lädt manche offenbar zum Beschleunigen ein.
Die gerade Strecke am Ortsausgangs Küntrop in Richtung Balve lädt manche offenbar zum Beschleunigen ein. © von der Beck, Peter

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