Moscheebauverein erhebt Klage
Neuenrade - Am Montag bestätigte die Sprecherin des Märkischen Kreises, dass der Kölner Moscheebauverein Emug e. V. gegen einen Ablehnungsbescheid des Märkischen Kreises klagt.
Der Kreis hatte die Bauanfrage des Moscheebauvereins negativ beschieden, weil die Stadt Neuenrade ja eine Veränderungssperre für das betroffene Gebiet erlassen hatte. Der Moscheebauverein war sich schon mit Eckhard Roß, Zimmerei Ross, handelseinig geworden.
Für den türkisch-islamischen Kulturverein wollten die Verantwortlichen das Areal erwerben und dort ein Gemeindezentrum mit Moschee errichten. Roß wiederum wollte dann mit seiner Zimmerei ins Industriegebiet. Der Hintergrund zum Ansinnen des türkisch-islamischen Kulturvereins (rund 250 Mitglieder): Die Moschee mit angeschlossen Räumen in der Tankstelle vis á vis war zu klein geworden. Und immer freitags und auch zu besonderen islamischen Anlässen oder Gemeindefesten kommt es dort zu Überfüllung, Verkehrs- und Parkproblemen.
Antrag beim Märkischen Kreis gestellt
Und daher stellte die Emug (Europäische Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft“) einen entsprechenden Antrag beim Märkischen Kreis. Verwaltung und Politik der Stadt hatten quasi zeitgleich die Überplanung des alten Sportplatzes neben dem Schulzentrum Niederheide im Visier, nur einen Steinwurf von Zimmerei Ross entfernt.
Angesichts der Entwicklungen wurde kurzerhand das Sportplatzareal und auch die Zimmerei Ross überplant und ein Einzelhandelsgutachten in Auftrag gegeben. Die Begründung damals zur Überplanung: Möglicher Einzelhandel auf dem Sportplatzgelände, Moschee und Gemeindezentrum auf dem Ross-Gelände – das alles dürfe nicht isoliert betrachtet werden.
Vor allem vor dem Hintergrund der Anbindung der Areale an die Neuenrader Hauptstraße müsse dann dort auch verkehrstechnisch etwas geschehen. Suche nach alternativen Standorten Emug e. V. , eine Art Immobilienverwaltungsgesellschaft, hat jedenfalls Klage eingereicht. Es geht dabei wohl um den zeitlichen Ablauf.
Verein sucht nach Alternativen
Bauvoranfrage, später dann Überplanung und Negativ-Bescheid durch den Kreis – da passe etwas nicht, hieß es. Derzeit sucht der Verein auch innerhalb Neuenrades nach möglichen Alternativen. Die Möglichkeiten würden geprüft und auf die Bedürfnisse des türkisch-islamischen Kulturvereins abgeklopft, hieß es seiten des Emug.
Die Emug e. V. ist nach eigener Aussage ein Dachverband von über 600 lokalen Gemeinden in Europa. „Wir verstehen uns als Dienstleister für unsere zahlreichen Ortsgemeinden, die für die Ausübung ihrer religiösen, kulturellen, bildenden und erziehenden Aktivitäten Räumlichkeiten benötigen“. Der Verein gehört zur Islamischen Gemeinschaft Millî Görüs (IGMG).
Der Moscheebauverein hat bereits im Oktober vergangenen Jahres Klage bei dem Verwaltungsgericht Arnsberg eingereicht. Das Verfahren läuft noch, deshalb halten sich beide Parteien noch bedeckt. Ein Termin für eine Gerichtsverhandlung wurde noch nicht anberaumt. (Bericht folgt)