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Mit Herden-Management-App und Traktor

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Von: Peter von der Beck

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Sie trommeln allesamt für die Ausbildung zum Landwirt als Alternative zu herkömmlichen Bildungswegen.
Sie trommeln allesamt für die Ausbildung zum Landwirt als Alternative zu herkömmlichen Bildungswegen. © von der Beck

Bei der Woche der Ausbildung wird das Berufsbild Landwirt vorgestellt. Der Beruf deckt ein breites Spektrum ab befasst sich sowohl mit Natur als auch mit Technik.

Neuenrade – Dass Ausbildung nicht nur Industrie, Handwerk und oder Handel bedeuten muss, zeigt sich bei der Woche der Ausbildung, die sich nach der Idee von Bürgermeister Antonius Wiesemann (CDU) mit einer Richtung befasst, die bei bisherigen Ausbildungsmessen der Region quasi keine Rolle zu spielen scheint: der Ausbildung zum Landwirt.

Alternative zu herkömmlichen Berufsausbildungen

Auf dem Hof Cremer-Schulte in Affeln präsentierten dabei die Landwirte Benedikt Cremer-Schulte und Tobias Maas Lehrlinge und frisch ausgelernte Mitarbeiter. Mit dabei von der Arbeitsagentur die Ausbildungsstellenvermittlerin beim Arbeitgeberservice, Jasmin Haski, und Berufsberater Sebastian Schwalbach. Die beiden erfuhren jedenfalls, dass die Ausbildung zum Landwirt durchaus eine Alternative zu den herkömmlichen Berufen ist. Auch bei den Perspektiven gibt es viele Optionen, die nicht unbedingt auf die Arbeit auf dem Bauernhof beschränkt sind. Schwalbach jedenfalls – der auch häufiger die Hönnequell-Schule besucht – wird diesen Ausbildungsberuf künftig durchaus offensiver bewerben.

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Nachhaltigkeit, Technik und ökologisches Wissen

Die Auszubildenden und frisch gebackenen Gesellen, als auch die Inhaber der landwirtschaftlichen Betriebe präsentierten die Ausbildung als breit angelegtes Berufsbild, das Nachhaltigkeit, Technik und ökologisches Wissen vereint, aber durchaus seine Besonderheiten hat. Wer sich dafür interessiert, sollte flexibel sein und eine gute Arbeitsethik mitbringen. Hilfreich ist es sicherlich auch, gleich einen Treckerführerschein zu besitzen. Aber Zuverlässigkeit und gute Motivation stehen ganz oben auf der Liste der Arbeitgeber. Denn: Verantwortung zu übernehmen steht früh auf dem Plan.

Ausbildung mit Familienanschluss

Je nachdem sollten Azubis auch mit dem häufig üblichen Familienanschluss an die Hof-Familie keine Probleme haben. Denn: Azubis leben oft mit auf dem Hof, Kost und Logis werden dann mit dem Lehrlingsgehalt verrechnet. Aber das ist kein Muss. Wer in der Nähe lebt, kann natürlich weiterhin zuhause wohnen. Nicht unüblich ist es für Lehrlinge auch, nach einem Jahr zu einem anderen Hof weiterzuziehen und dort eine andere landwirtschaftliche Richtung kennenzulernen. Ansonsten ist die Ausbildung ähnlich wie anderen duale Ausbildungen auch gestrickt: Mit ein oder zwei Mal wöchentlich Berufsschule (auch Blockunterricht ist je nach Bezirk möglich) und eben praktischer Arbeit auf dem Hof.

Digitalisierung der Landwirtschaft

Berufsschulthemen sind zum Beispiel tierische und pflanzliche Erzeugung, Wirtschaft, Betriebsführung, Vermarktung und auch Politik. Klar, dass auch in der Landwirtschaft die Digitalisierung Einzug gehalten hat. Berufstypische Software sollte man schnell beherrschen und auch Handy-Besitzer sein. Da gibt es zum Beispiel die Herden-Management-App, die der Lehrling in einem milch-erzeugenden Betrieb drauf haben muss. Mehr Frauen interessieren sich zudem für das Berufsbild. Maria Walter, Auszubildende aus Soest, verweist auf viele Kolleginnen in den Klassen der Berufsschule und sagt: „Der Anteil der Frauen steigt.“

Perspektiven aus jenseits des Bauernhofes

Das breite Ausbildungsspektrum eröffnet nach der Ausbildung nicht nur Perspektiven direkt in der Landwirtschaft. Auch im Umfeld der Agrarbranche gibt es viel zu tun. Darauf weisen die Landwirte hin. Dass ausgebildete Landwirte sicher auch im Bereich Garten- und Landschaftsbau arbeiten können, scheint klar. Auch ein Studium ist möglich.

Milchkühe werden heutzutage per App verwaltet.
Milchkühe werden heutzutage per App verwaltet. © von der Beck, Peter

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