Unbefangen geht eine junge Frau an die Sache heran. Die Neuenraderin ist gekommen, um sich boostern zu lassen. Die Aufhebung der Sechs-Monats-Grenze will sie nicht kommentieren. „Ich bin keine Wissenschaftlerin.“ Sie habe da eben Vertrauen.
„Gezwungenermaßen“ ist ein junger Mann an diesem Tag nach Neuenrade gekommen. Er ist „ein Erstimpfer“, arbeitet als Postbote und sei es leid, sich laufend testen zu lassen. Auch mit dem Einkaufen werde es schwierig. Mit regelrechten Impfgegnern hat der junge Mann wohl nichts zu tun: Sein soziales Umfeld sei geimpft. Er habe es bisher nicht für nötig gehalten, sich impfen zu lassen. „Ich bin fit und glaube, dass ich mit einer Ansteckung fertig werden würde.“ Und es sei eine persönliche Sache. Er nehme ungern Medikamente und lege sich bei Kopfschmerzen lieber hin, statt Aspirin zu nehmen.
Am Ende werden 90 Menschen geimpft. Davon sind sieben Erstimpfer und drei Zweitimpfer. 80 Menschen lassen sich also boostern.