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Schaden an Hubboden-Mechanik: Hallenbad bleibt für Schule dennoch nutzbar

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Von: Peter von der Beck

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Schon einmal – Ende 2019 – musste der Hubboden repariert werden. Auch damals wurde das Hallenbad für einige Wochen geschlossen. Archi
Schon einmal – Ende 2019 – musste der Hubboden repariert werden. Auch damals wurde das Hallenbad für einige Wochen geschlossen. Archi © Witt

Das kleine Neuenrader Hallenbad ist derzeit nur eingeschränkt nutzbar. Die Mechanik des Hubbodens hat durch Verschleiß gelitten, die Vorrichtung kann derzeit nicht bedient werden.

Neuenrade – Grund sind Abnutzungen an beweglichen Teilen. Unter anderem ist eine Gewindestange an der Hebevorrichtung beschädigt und das Heben und Senken verursacht „unliebsame Geräusche“. Funktionsstörungen sind daher vorprogrammiert. Das berichtete Stadtkämmerer Gerhard Schumacher, in dessen Ressort auch die Bäderbetriebe fallen.

So wurde das Wasser abgelassen und festgestellt wurden die konkreten Schäden eben vom Experten einer Wilhelmshavener Fachfirma. Bei den Verschleißteilen, welche die kalkulierte Lebensdauer schon längst überschritten haben, gibt es allerdings ein Problem. „Die Lieferzeit beträgt acht bis zwölf Wochen“, sagte Schumacher. Eine Reparatur des Bodens könne dann erst im Sommer erfolgen. Davon wäre allerdings der Schulunterricht in Sachen Schwimmen massiv betroffen – das wolle man aber nicht. Schumacher will in Absprache mit der Schule den Hubboden auf eine bestimmte Tiefe fest einstellen lassen. Wie tief, werde noch geklärt. „Die Alternative wäre dann eben die vorübergehende Stilllegung gewesen,“ sagte Schumacher.

Verschleißteile haben ihre Schuldigkeit getan

In der Bewertung des Schadens erläuterte Schumacher, dass nach Aussage des Fachmanns diese Verschleißteile in der Regel zwölf Jahre halten würden. Angesichts des Baujahres von 2004 hätten die Teile quasi ihre Pflicht und Schuldigkeit getan. „Es ist eine normale Verschleißgeschichte.“

Vor gut zweieinhalb Jahren war der Hubboden schon einmal repariert worden. Die Kosten bewegten sich damals im niedrigen fünfstelligen Bereich. Jetzt aktuell wird das Becken wieder mit Wasser befüllt. 300 Kubikmeter Wasser passen da hinein, das dauert. Das Hallenbad bleibt zunächst bis zum 27. März geschlossen. Welche Auswirkungen die beschlossenen Maßnahmen dann auf den Vereinssport haben, ist bis jetzt noch nicht klar.

FWG und FDP wünschen sich ein neues Bad

Wegen der Reparaturen – das Hallenbad war in der Vergangenheit durchaus häufiger mal geschlossen – war von der FWG als auch konkret von der FDP der Wunsch nach einem Neubau laut geworden.

Die Hebevorrichtung: Hier kann man Schäden an der Gewindestange sehen, die mithilft, den Boden hoch und runter zu bewegen.
Die Hebevorrichtung: Hier kann man Schäden an der Gewindestange sehen, die mithilft, den Boden hoch und runter zu bewegen. © Schumacher

Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen massiv geändert. Die Zinsen sind stark gestiegen, die Baukosten ebenso. Darauf verwies der Kämmerer auch. Es habe jüngst noch einmal einen Zinssprung gegeben. Entsprechende Kapitalkosten wären bei einem Neubau dann zu bedienen. Das sei auch der Fall, wenn ein Konstrukt mit Investor und Mietzahlungen durch die Stadt aufgestellt würde. Die Miete müsste von einem Investor entsprechend angepasst werden, ließ Schumacher durchblicken. Zudem gebe es auch bei neuen Bädern Reparaturen – was an der feuchten und manchmal chlorhaltigen Umgebungsluft liege, die die Mechanik eben angreife.

Gutachten für Freibadsanierung liegt bald vor

Was nun den Neubau eines Hallenbades anbelangt, so hat die FDP „die aktuelle Kostensituation“ im Blick, behalte aber „weiterhin die Sache mit einem Hallbadbau im Auge“. „Den Fokus legt die FDP nun aber auf den Ausbau der Offenen Ganztagsschule der Burggrundschule“, sagte der FDP-Chef Michael Hammer jetzt auf Nachfrage der Redaktion.

Bleibt noch eine andere Geschichte in Sachen Bäder. So liegt das Gutachten in Sachen Freibadsanierung demnächst vor. Das werde dann bei der nächsten Fachausschusssitzung im Mai präsentiert. Schon jetzt halte man in der Verwaltung allerdings Ausschau nach Fördermöglichkeiten, sagte Gerhard Schumacher. Möglicherweise sei bei der angestrebten Sanierung eine Abschnittsbildung sinnvoll.

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