Andrang in Neuenrade und Küntrop

Viele Menschen in Neuenrade besuchen die Osterfeuer an der Neuenrader Südstraße und am Wellenberg in Küntrop. In Affeln geht es eher beschaulich zu.
Neuenrade – „Das ist heute viel schöner, als im vorigen Jahr“, sagte Antonio Herrero-Ruiz. Der Familienvater ist mit seiner Frau und den Kindern in jedem Jahr Gast bei der Feuerwehr, Löschgruppe Stadtmitte, wenn diese am Beginn der Südstraße – am Höhenflug-H – das Osterfeuer entzündet.
Feuerwehr muss nachhelfen
„Vor zwölf Monaten war es so trocken, dass der komplette Haufen nach einer halben Stunde bereits runtergebrannt war“, erinnerte sich eine weitere Besucherin, die Herrero-Ruiz somit zustimmte. Der Regen tags zuvor hatte somit auch ein Gutes. Zwar mussten die Einsatzkräfte dieses Mal mit dem Gebläse nachhelfen, um das Feuer überhaupt erst in Gang zu bringen, dafür brannte es eben nicht viel zu schnell ab.
Holz erst in der Frühe aus dem Wald geholt
Presseoffizier Nils Kohlhage verriet: „Wir haben das Holz erst heute Morgen aus dem Wald geholt, so war es nicht ganz so nass, als wenn es gestern hier schon frei und offen dem Regen ausgesetzt gewesen wäre.“ Seine Sorge galt im Vorfeld eher dem Besucherzustrom: „Doch die Resonanz ist ja doch überraschend gut, dafür dass es doch recht frisch ist“, freute er sich. Dann schaute er sich um und überlegte laut: „Das sind sicherlich zehn Prozent mehr Leute als vor einem Jahr.“ Schließlich berichtet er, „dass die ersten Teilnehmer des Osterfeuers heute bereits eine Stunde vor dem offiziellen Beginn da waren.“ Diese hätten sich Klappstühle mitgebracht, um sich in aller Ruhe anzuschauen, wie die Kameraden das Holz entzündeten. Später tauchte auch noch Bürgermeister Antonius Wiesemann (CDU) auf, der sich am wärmenden Feuer ein Bier gönnte. Presseoffizier Kohlhage erzählte: „Neben Getränken bieten wir – wie seit sicherlich 15 Jahren – auch dieses Mal wieder Bratwurst und Nackensteaks an.“
In Affeln entzündete Brandoberinspektor Daniel Peters das Feuer auf einem Hügel am Ende der Straße Zur Drift. Derweil fanden sich bei ihm ebenso zahlreiche Schaulustige ein, wie auf einem Hof etwas unterhalb der Anhöhe, die von dort aus zusahen, wie aus dem ausfeschichteten Holz zunächst nichts weiter als dichter Qualm aufstieg.
Musikverein fehlt in Affeln
Als das Feuer auf der einen Seite des Holzhaufens loderte - die andere Seite sendete unverändert Rauchzeichen aus, schaute Feuerwehrmann Peters sich um und sagte: „Ich schätze mal, das sind in diesem Jahr weniger Teilnehmer hier.“ Er hatte auch postwendend eine durchaus Erklärung dafür: „Der Musikverein Affeln spielt ja in jedem Jahr in einem anderen Dorf. Dieses Mal sind sie in Blintrop und nächstes Jahr gehen sie nach Altenaffeln. Vor zwölf Monaten haben sie vielleicht den ein oder anderen noch hierher gelockt, der sonst möglicherweise nicht gekommen wäre.“ Die, die da waren, verzogen sich allerdings auch bald hinunter zum Hof, auf dem gefeiert wurde. Zu sehr mussten sie oben auf dem Hügel husten, was dem mühsam brennenden, feuchten Holz geschuldet war.
Auf dem offenen Feld auf dem Wellenberg in Küntrop zog der Rauch besser ab. Dort genossen die Teilnehmer des Osterfeuers den weiten Ausblick über die Stadtteile bis hin zu den Windrädern auf dem Kohlberg, die in der flirrend-heißen Luft oberhalb der Flammen grüßten.
Geselligkeit im Fokus
Hauptbrandmeister Holger Rausch war jedenfalls zufrieden: „Wir sehen hier im Lauf der Jahre immer mehr Gesichter, die nicht aus Küntrop, sondern aus Neuenrade und von weiter her kommen.“ Seiner Beobachtung nach waren es indes genauso viele Gesichter wie 2022 auch. Sogleich betonte der Löschgruppenführer der ausrichtenden Feuerwehr Küntrops jedoch: „Wir wollen aber ohnehin nicht das größte Osterfeuer haben. Bei uns steht die Geselligkeit eindeutig im Fokus.“
Einst begründete der Pfarrgemeinderat diese Küntroper Tradition. „Doch seit 25 bis 30 Jahren machen wir das nun von der Feuerwehr“, erklärte Hauptbrandmeister Rausch. „Und seit sieben oder acht Jahren sind wir nun an diesem Standort.“ Vorher hatten die Kameraden ihre Gäste zum Schützenplatz eingeladen.


