Azubi-Suche: Ein wichtiger Baustein

Aussteller können sich ab sofort für Berufsorientierungsmesse „Bom“ anmelden, zudem wird der Kreis der Besucher am Vorabend der Messe erweitert.
Neuenrade/Werdohl – Wenn es für die heimische Wirtschaft darum geht, junge Leute in den Betrieb zu holen, Lehrlinge einzustellen, sich gegen den Fachkräftemangel zu stemmen, da kommt einer Veranstaltung eine besondere Bedeutung zu: Die „Bom“. Die Berufsorientierungsmesse findet zwar erst im Frühherbst im Werdohler Festsaal Riesei statt, doch schon ab sofort können sich Firmen um einen Standplatz bemühen.
Homepage mit Anmeldelink
Die Homepage www.bom-mk.de ist mit einem Link ausgestattet, über den sich Firmen und Institutionen anmelden können. Im vergangenen Jahr hatten sich gut 50 Firmen und Institutionen aus vielen Branchen präsentiert. Die Werdohler Organisatoren und die Neuenrader Organisatorin Sandra Horny präsentierten das frisch gedruckte Plakat und trommelten schon einmal für die Bom. die in diesem Jahr am Dienstag, 26. September , von 17 bis 19 Uhr und am Mittwoche, 27. September, von 9 bis 15.30 Uhr, stattfinden wird.
Face-to-Face am erfolgreichsten
Mit Blick auf die vergangenen Messen zeigt sich: Die Bom hat sich etabliert. „Die Resonanz ist bisher immer durchweg positiv, das Format lohnt sich“, hieß es. Die Messe sei zwar nur ein Baustein der Mitarbeitersuche für die Firmen – dafür aber ein wichtiger, ließ Sandra Horny durchblicken. Das besondere sei eben face-to-face. Online-Veranstaltungen indes hätten sich wohl nicht durchgesetzt. Inzwischen würden heimische Firmen sogar im Kino werben: „Früher war Langnese, heute Ausbildungsplatz“, hieß es von Tauscher und Haubrichs.
Jeder Jobsucher am Vorabend willkommen
In diesem Jahr gibt es noch eine Besonderheit. An dem Dienstagabend wurden bisher immer die Eltern eingeladen, sich zu infomieren. Diesmal haben Sandra Horny (Stadtmarketing und Stadt Neuenrade), Andreas Haubrichs (Wirtschaftsförderung Werdohl) und Michael Tauscher (Stadt Werdohl) den Kreis erweitert. „Wir wollen niemanden ausschließen.“ Am Dienstagabend, vor dem Haupttag der Messe, kann jeder vorbeischauen und sich über seine Möglichkeiten informieren. Wer möglicherweise einen Jobwechsel plant, sich beruflich komplett anders orientieren möchte, Umschüler, neu Zugewanderte oder jemand, der sich für ein duales Studium interessiert – jeder ist an diesem Abend willkommen. Das könne im Prinzip auch der Rentner sein, der sich etwas dazuverdienen möchte, hieß es von Michael Tauscher, bei der Stadt Werdohl für den Bereich Demografie und Integration zuständig.
Nicht nur Fachkräfte, sondern sogar Arbeitskräftemangel
Wer sein Unternehmen präsentieren möchte, sollte sich zeitnah melden. „Ich glaube nicht, dass wir Probleme haben werden, die Messe vollzukriegen. Es gab sogar Anfragen aus Sundern und sogar Hagen“, sagte Andreas Haubrichs. Für die drei ist das auch ein starkes Indiz dafür, dass das der Fachkräftemangel und die Suche nach Azubis schon bedenkliche Ausmaße angenommen habe. Haubrichs präzisierte: „Wir haben keinen Fachkräftemangel mehr, sondern einen Arbeitskräftemangel.“
Die Qual der Wahl für Jugendlcihe
Auch um das gesellschaftspolitisch relevante Seelenleben der Jugendlichen rankten sich die Gespräche. Bestätigt wurde der Eindruck, dass Jugendliche möglichst bestrebt seien, im Büro unterzukommen, weiter zur Schule zu gehen oder zu studieren. Michael Tauscher hat dafür eine Erklärung. Dass sich Jugendliche zum Teil auch dafür entschieden, weiter zur Schule zu gehen, liege auch daran, das es eine enorme Fülle an Möglichkeiten gebe. Die Jugendlichen würden sich eben an das halten, was sie kennen würden: Schule.
Neue Haltung zum Arbeitsleben
Dass auch viele den Lehrerberuf anstreben würden, liege exakt daran. Den Lehrerberuf würden sie eben aus eigener Anschauung kennen. Auch eine neue Haltung bei jungen Menschen macht Sandra Horny aus: Work-Life-Balance, Vier-Tage-Woche, Homeoffice, aber durchaus auch die Verdienstmöglichkeiten seien Optionen, mit denen sich junge Menschen heute befassen würden. Andreas Haubrichs: „Der Obstkorb reicht nicht mehr.“