Familiäre Alternative für die Kleinsten

Die Kindergroßtagespflegestelle La Kita öffnet ihre Türen für Besucher.
Neuenrade – Es war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für den Start: Mitten in der Corona-Pandemie, im August 2020, hat die Villa La Kita am Rüterbruch eröffnet. Obwohl das längst nicht alle Neuenrader mitbekommen haben, sind die neun Plätze der Kindergroßtagespflegestelle für Mädchen und Jungen im Alter von ein bis drei Jahren momentan belegt. Dennoch möchten Natividad Moch, Saskia Schepers und Caroline Schmidt der Öffentlichkeit gerne ihre Einrichtung vorstellen. Dazu haben sie sich die diesjährige Aktionswoche Kindertagespflege ausgesucht – und am Dienstag zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.
Mehr als 150 Quadratmeter
Farbige Luftballons und der Duft frisch gebackener Waffeln wiesen den großen und kleinen Besuchern den Weg. Den großen Spielplatz konnten die Kleinsten aufgrund des regnerischen Wetters nicht optimal erkunden, dafür eroberten sie die Räume der Großtagespflegestelle, die auf mehr als 150 Quadratmetern einiges zu bieten hat: zum Beispiel einen Begrüßungsraum, einen Bereich zum Klettern und Rutschen, einen großer Aufenthaltsraum, einen Bereich mit Kinderbetten, der bei Bedarf für den Mittagsschlaf zur Verfügung steht, und natürlich den großen Tisch zum gemeinsamen Essen, Malen oder Basteln.
Direkt vor der Tür steht der große Spielplatz zur Verfügung. „Dort können wir Eichhörnchen und Insekten beobachten. Und wir gehen viel in den Wald“, berichtet Natividad Moch. Auch kleine Spaziergänge in die Stadt oder beispielsweise zum Wochenmarkt unternehmen die Tagesmütter mit ihren Schützlingen.
Betreut werden die Kinder täglich von 8.30 bis 13.30 Uhr; 25 Stunden wöchentlich. Das Frühstück bringen die kleinen Besucher selbst mit. Mittags kommt frisch gekochtes Essen auf den Tisch.
Täglicher Austausch mit den Eltern
Natividad Moch hat ebenso wie Caroline Schmidt eine Ausbildung zur Tagespflegeperson absolviert. Saskia Schepers ist zusätzlich gelernte Heilerziehungspflegerin. „Viele Eltern wissen nicht, dass sie einen Rechtsanspruch auf die Betreuung haben, sobald ihr Kind ein Jahr alt ist“, stellt Natividad Moch fest. Der Elternbeitrag unterscheide sich nicht von den Kosten, die für einen Kita-Platz anfallen. Auch gehe es längst nicht nur um das Verwahren der Kinder: „Auch wir haben einen Bildungsauftrag und es gibt pädagogische Angebote.“ Einen entscheidenden Unterschied sehen die engagierten Frauen allerdings im Vergleich zu einer Kita. „Bei uns ist es sehr familiär. Wir können uns jeden Tag mit den Eltern austauschen und ihnen sagen, wie der Tag ihrer Kinder war“, sagt Natividad Moch.
Drei freie Plätze ab August
Ab August stehen in der Villa La Kita wieder drei Plätze zur Verfügung, dann wechseln die älteren Schützlinge in die Kita. „Dieser Übergang wird ihnen nicht schwerfallen, denn sie kennen den Alltag in so einer Einrichtung ja schon im Kleinen“, ist das Team überzeugt.
Mit der Großtagespflegestelle haben sich die Frauen einen Traum erfüllt. „Wir machen jetzt das, was wir wirklich gerne und mit Herzblut machen.“ Obwohl sich die Räume im Untergeschoss der Kindertageseinrichtung Die Villa am Wald befinden, ist die Villa La Kita eigenständig. Allerdings sieht sich das Team als Teil der „Villa-Familie“ – und legt Wert darauf, Kindern ein zweites Zuhause bieten zu können.