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Ein Pfarrer, drei Gemeinden

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Von: Peter von der Beck

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Neuenrades Evangelischer Pfarrer Dieter Kuhlo-Schöneberg.
Neuenrades Evangelischer Pfarrer Dieter Kuhlo-Schöneberg. © von der Beck

Eine Pfarramtliche Verbindung von Neuenrade, Dahle und Evingsen wird Realität

Neuenrade – So richtig ernst wird es erst ab 1. März 2027. Dann geht Dieter Kuhlo-Schöneberg, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Neuenrade in Pension. Dann werden die Rahmenbedingungen, unter denen die evangelischen Gemeinden Neuenrade, Dahle und Evingsen zusammenarbeiten wollen, schriftlich festgehalten und unterschrieben sein.

Demographie, Pensionswelle, wenig Nachwuchs

Der Weg dorthin scheint nicht einfach zu sein. Aber auch schon aus organisatorische Gründen, vor dem Hintergrund zurückgehender Zahlen an Gemeindegliedern und fehlenden Pfarrern, scheint das wohl mehr als nötig. Nicht nur, dass weniger junge Leute anstreben, Pfarrer zu werden, auch gehen in den kommenden paar Jahren viele in Pension. Das neue Konstrukt der drei Gemeinden wird dann von 5000 Gemeindegliedern getragen, es wird wohl nur einen Pfarrer geben, der sich kümmern wird und bei seiner Arbeit aber ordentliche Unterstützung erfahren soll.

Votum der Presbyterien

Dass es so kommt, ist nun wohl auch aus Neuenrader Sicht beschlossene Sache. Pfarrer Kuhlo-Schöneberg sagte: „Alle drei Presbyterien haben sich nun für die pfarramtliche Verbindung ausgesprochen.“ In Neuenrade ist das am Dienstagabend im Rahmen der Presbyteriumssitzung geschehen. Indes war die Beteiligung bei der Sitzung krankheits- und urlaubsbedingt bescheiden. Drei Mitglieder fehlten urlaubsbedingt, zwei Presbyter hatten sich krank gemeldet. Für den Pfarrer eine unglückliche Situation. Aber das Gremium sei beschlussfähig gewesen. Am 23. Mai ist noch eine weitere Versammlung, bei der noch einmal zu dem Thema geredet werden soll. Grundsätzlich gibt es ja das Streben nach Einmütigkeit, auf die man in der evangelischen Kirche besonderen Wert legt. So steht es zumindest bei „Gemeinde bewegen“, einer Webseite der Evangelischen Kirche von Westfalen, die sich mit der Presbyterarbeit befasst.

Zusammenarbeit im Detail aushandeln

Die Zusammenarbeit der drei Gemeinden im Sinne der Pfarramtlichen Verbindung soll nun untereinander besprochen und ausgehandelt werden: Zum Beispiel die Aufteilung der Pfarrstelle, die sich natürlich an der Größe der Gemeindeteile orientieren sollte. 60 zu 40 kann man sich in Neuenrade vorstellen. Pfarrer Kuhlo-Schöneberg jedenfalls spricht in der ganzen Angelegenheit „von einem differenzierten Meinungsbild“.

Noch nicht klar ist auch der organisatorische Überbau, sprich Zugehörigkeit zu welchem Kirchenkreis oder „Kooperationsraum“, bei dem dann historische, sozialräumliche oder geografische und praktische Erwägungen eine Rolle spielen.

Gemeindeglieder und Pfarrerquote

Bei der zukünftigen Konstruktion Pfarramtliche Verbindung, die kein Novum in der Kirchengeschichte ist, und anderen Kooperationsformen geht es nicht ohne Hilfe von Gemeindepädagogen mit Zusatzausbildung, die sich auch um Gottesdienste, Taufen und dergleichen kümmern. „Allein 3500 Gemeindeglieder in Neuenrade und ein Pfarrer – das ist schon sportlich“, sagte Kuhlo-Schöneberg aus seiner Erfahrung heraus. Hilfe wird also bei der entstehenden Einheit unausweichlich nötig. Auch in anderen Gemeinden.

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